Die Handlung dieses mit ungewöhnlichen Mitteln erzählten Romans dreht sich um vier Frauen, deren Name jeweils mit einem J beginnt, die aber in verschiedenen Zeiten leben. Jeannine Dadier, unverheiratet, stammt aus einer alternativen Zeitspur, in der der 2. Weltkrieg nicht stattfand, die USA allerdings niemals herausfanden. Janet Evason (der Name ist ein Widerspruch) kommt aus Whileaway, einer Erde der Zukunft (aber nicht aus unserer), auf der die Männer seit Jahrhunderten ausgestorben sind, auf unsere Welt -- überkommen von andauerndem Staunen, wie eine Art Candide.\[W9]\\[W9]\Jael ist eine erfolgreiche, dynamische Frau aus einem in naher Zukunft stattfindenden Geschlechterkrieg. Und Joanna lebt in einer Welt, die, wenn sie nicht die unsere ist, ihr doch recht nahe kommt. - Daneben existieren mehrere Phantom-J.s, die Beobachterpositionen einnehmen und das Verhalten der übrigen Hauptfiguren kommentieren. \[W9]\\[W9]\Der Handlungsverlauf ist keineswegs einfach, sondern reichlich komplex. Die Bewohner von Whileaway stellen durch Janet Evason einen Kontakt mit Jeannines und Joannas Welt her. Die dynamische Jael beobachtet unterdessen die drei anderen, da sie die Alternativwelten bereist, um Rekrutinnen für den Krieg der Geschlechter zu anzuwerben. Sie klärt Janet darüber auf, was mit all den Männern wirklich geschah, von denen Janet annahm (so wie sie es in der Schule gelernt hatte), daß sie aufgrund einer Seuche ausstarben. Nein, sagt Jael, die Männer wurden von den Frauen ausgerottet.\[W9]\\[W9]\Fazit\[W9]\\[W9]\Wie bereits in ihren anderen feministischen Romanen stellt Joanna Russ Überlegungen über die Situation der Frau an. Das utopische Modell dient ihr ausschließlich zur Kritik an aktuellen Zuständen, wie sie Mitte/Ende der siebziger Jahre herrschten. Dies ist kein ausgeglichenes Buch, im Gegenteil: In einer Art bitterer Komödie läßt sie die Sau raus: Wut, Gedanken an Rache und Vergeltung, eine unstillbares Verlangen nach Befreiung -- sozusagen der "Inner Space einer Feministin", mit allen seinen Licht- und Schattenseiten. Der Roman bietet keine einfache, wohl aber eine nachdenklich machende Lektüre. Den Thesen der Autorin sollte man sich jedenfalls stellen. Aber vielleicht ist die Utopie im allgemeinen, der Feminismus und seine Ziele bereits wieder out? |