Archivgut Sammlung

Allgemeiner Deutscher Frauenverein (ADF)

Nr.: 1 - 16

Weitere Informationen

Einrichtung: Helene-Lange-Archiv | Berlin
Bestell-Signatur: B Rep. 235-02
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Vereinsgeschichte: Der Allgemeine Deutsche Frauenverein, der auf einer der ersten Frauenkonferenzen im Oktober 1865 von Louise Otto-Peters, Auguste Schmidt und einigen anderen Frauen in Leipzig gegründet wurde, ist der älteste und traditionsreichste Mitgliederverband des BDF. Er ging aus dem nur sechs Monate vorher gegründeten „Leipziger Frauenbildungsverein“ hervor, in dessen Satzung die Einberufung dieser Frauenkonferenz als Ziel festgehalten war. Zu den Zielen des ADF gehörte vor allem die Erweiterung der beruflichen Erwerbsmöglichkeiten von Frauen als Voraussetzung ihrer ökonomischen Unabhängigkeit, oder, wie es im § 1 der Satzung hieß: „Wir erklären ... die Arbeit, welche die Grundlage der ganzen neuen Gesellschaft sein soll, für eine Pflicht und Ehre des weiblichen Geschlechts und nehmen das Recht in Anspruch und halten es für notwendig, daß alle der weiblichen Arbeit im Wege stehenden Hindernisse entfernt werden“. Wobei damit das Recht auf Erwerb für die bürgerlichen Frauen gemeint war, denn, wie Louise Otto-Peters in ihrer programmatischen Schrift „Das Recht der Frauen auf Erwerb“ 1866 geschrieben hatte, muss „unter den Proletariern ... jeder arbeiten, der nicht verhungern will.“Beschlossen wurde in Leipzig auch, die jährlichen Mitgliederversammlungen als „Deutsche Frauentage“ an wechselnden Orten abzuhalten und eine eigene Vereinszeitschrift, die „Neuen Bahnen“, herauszugeben. Die Zeitschrift, die von 1866 bis 1895 von Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt gemeinsam betreut wurde, erschien bis einschließlich 1919 vierzehntätig, 1920 wurde sie dann durch die monatlich erscheinende Zeitschrift „Die Frau in der Gemeinde“ abgelöst. Zur ersten Vorsitzenden des ADF wählten die versammelten Frauen Louise Otto-Peters, der nach ihrem Tod 1895 Auguste Schmidt folgte. Vorstandsmitglied seit 1893 war auch Helene Lange aus Berlin, die nach dem Tod von Auguste Schmidt 1902 Vorsitzende des ADF wurde. Sie blieb es, bis sie 1921 von Dorothee von Velsen abgelöst wurde. Während auf zentraler Ebene u.a. Petitionen an Regierungen und Kommunalbehörden für die Verbesserung der Mädchen- und Frauenbildung, für die Beteiligung der Frau am Kommunaldienst und für die Rechte der Frau im Zivilrecht gerichtet wurden, kümmerten sich die lokalen Mitgliedsvereine und Gruppen im ADF um die soziale Unterstützung, Betreuung und Erziehung proletarischer Frauen und Kinder, in dem sie Krippen und Kindergärten für Kinder erwerbstätiger Mütter einrichteten u.a. 1921 waren im ADF 1200 direkte Mitglieder in 16 Ortsgruppen organisiert, dazu kamen in weiteren 50 angeschlossenen Vereinen ca. 14000 Mitglieder. Er war damit einer der größten und einflussreichsten Frauenvereine der sog. gemäßigten bürgerlichen Frauenbewegung. Seit der 35. Generalversammlung des ADF im Oktober 1928 führte der Verband den Titel „Deutscher Staatsbürgerinnenverband“ als Obertitel und seinen bisherigen Namen als Untertitel mit dem Zusatz seines Gründungsjahrs. Am 24. September 1933 beschloss die a.o. Generalversammlung in Leipzig ohne Aussprache und unter Anwesenheit eines Notars mit 60 gegen 2 Stimmen die Auflösung des Deutschen Staatsbürgerinnenverbandes. Im Dezember 1947 entstand die Organisation als „Notgemeinschaft 1947“ in Berlin neu, ab 1949 wurde wieder der Name „Deutscher Staatsbürgerinnenverband" geführt.Bestandsgeschichte: Der Teilbestand B Rep. 235-02-01 umfasst die Archivalien, die zum Helene-Lange-Archiv gehören und die 1987 vom Berliner Frauenbund 1945 e.V. als Depositum an das Landesarchiv Berlin übergeben wurden.Enthält: Protokollbuch.- Zeitungsartikel.- Briefe.- Broschüren.- Zeitschriftenaufsätze. 16 Nrn., es werden für die Benutzung nur Mikrofiches vorgelegt. Laufzeit 1892-1930Verweise: Archiv der Deutschen Frauenbewegung, Kassel (www.addf.de)Literatur: Irene Stoehr, Emanzipation zum Staat? Der Allgemeine Deutsche Frauenverein – Deutscher Staatsbürgerinnenverband (1893-1933), Forum Frauengeschichte Bd. 5, Pfaffenweiler 1990.
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Standort

Helene-Lange-Archiv

Eichborndamm 115-121
13403 Berlin
Telefon: +49 (0)30 90 26 42 36
Öffnungszeiten
Mo - Fr 10.00 - 17.00 Uhr

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