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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Orginaltitel: Can the subaltern speak?
Verfasst von: Spivak, Gayatri Chakravorty info ; Steyerl, Hito
Schriftenreihe: Es kommt darauf an
Jahr: 2008
Maße: 20 cm
ISBN: 3851325060
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Obwohl Spivak zu den wichtigsten VertreterInnen postkolonialer Kritik zählt, sind nur wenige ihrer Schriften ins Deutsche übersetzt worden. Umso begrüßenswerter ist es, dassmit diesem Buch eine Übersetzung ihres zentralen Werkes "Can the Subaltern Speak?" 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung vorliegt. Eine Einleitung von Hito Steyerl, ein Nachwort der Übersetzer Alexander Joskowicz und Stefan Nowotny (im Rahmen von translate.eipcp.net) und ein Interview mit der Autorin erleichtern den Zugang zu diesem anspruchsvollen und komplexen Text. Neben der Frage der Funktion von Intellektuellen bei der Repräsentation der Welt geht es vorwiegend darum, ob und inwieweit es für Subalterne möglich ist, sich selbst zu repräsentieren. Dabei fokussiert Spivak den vergeschlechtlichten Ort der subalternen Frau. Am Beispiel der indischen Witwenverbrennung zeigt sie, wie die Frauen zum Schweigen gebracht wurden: Einerseits vom lokalen Patriarchat als Bewahrerinnen der Tradition verherrlicht, andererseits von den englischen Kolonialmächten als Beleg für die barbarische Zurückgebliebenheit der Inder benutzt, wurde es den Frauen unmöglich gemacht, sich selbst zu artikulieren und vor allem sich Gehör zu verschaffen. Und in diesem Sinne ist auch die oft verkürzt interpretierte Aussage Spivaks "die Subalterne kann nicht sprechen" zu verstehen: nicht, dass die Subalterne über keine Handlungsmacht verfügt, sondern dass auch das Zuhören hegemonial strukturiert ist. Die indische Mitbegründerin der postkolonialen Theorie Gayatri Chakravorty Spivak arbeitet in ihrem erstmals auf Deutsch vorliegenden Aufsatz heraus, warum Versuche der "Marginalisierten", ihre Bedürfnisse zu artikulieren, aufgrund der Mechanismen des hegemonialen Herrschaftssystems ungehört und unverstanden bleiben. Unter anderem am Beispiel des paradoxen Status der Abschaffung des Witwenopfers durch die britische Kolonialmacht veranschaulicht sie, wie die Wissensproduktion der westlichen Intellektuellen das Gehört werden von Subalternen behindert. Zusätzlich enthält dieses Buch ein Interview mit Spivak, in dem sie zur Rezeption ihres Aufsatzes Stellung bezieht. Die Videokünstlerin Hito Steyerl beleuchtet das Problem, dass in den "postcolonial studies" aus den "Marginalisierten" eine Vielzahl singulärer Subjekte wird, denen jedwede Gemeinsamkeit und damit auch die Fähigkeit zu gemeinsamem Handeln abgesprochen wird.
Anmerkung:
Hier auch später erschienene unveränderte Nachdrucke (2011, 2014)
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