Archivgut Akte

Nachlasssplitter Dorothee von Velsen

in: Aktenbestand: Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband ; Nachlass Dorothee von Velsen
1905 - 1979 , 0,5 Regalmeter

Weitere Informationen

Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Aktenbestand: Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband ; Nachlass Dorothee von Velsen
Bestell-Signatur: NL-K-08_9
Jahr: 1905 - 1979
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

<b>Biographische Daten: </b>Dorothee von Velsen (29.11.1883 Zabrze/Polen - 16.05.1970, Kochel am See) Aktivistin der bürgerlichen Frauenbewegung, Historikerin, Schriftstellerin Bund Deutscher Frauenvereine, Allgemeiner Deutscher Frauenverein, Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband, Deutscher Frauenring, Deutscher Akademikerinnen-Bund, International Alliance of Women Dorothee von Velsen wurde am 29.11.1883 in Zabrze (Polen) geboren. 1900 kam sie aufgrund der Versetzung ihres Vaters, eines königlich-preußischen Bergbaubeamten, nach Berlin. Dort besuchte sie zwischen 1909 und 1910 die Soziale Frauenschule von Alice Salomon, wo sie in Kontakt kam mit der bürgerlichen Frauenbewegung, in der sie sich fortan engagierte. Während der Weimarer Republik wurde sie aktives Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei, arbeitete als Geschäftsführerin des Bundes Deutscher Frauenvereine und übernahm 1921 von Helene Lange den Vorsitz des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF). Dorothee von Velsen erreichte die Angliederung des ADF an den Weltbund für Frauenstimmrecht (IAW) 1923 und führte den Verein, der sich ab 1928 "Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband" nannte, bis zu seiner Selbstauflösung 1933. Parallel zu diesen Aufgaben studierte sie unter anderem Volkswirtschaft und Geschichte in Berlin und Heidelberg, wo sie 1931 promovierte. Während der NS-Zeit zog sie sich in ihr Haus nach Ried bei Kochel am See zurück. Dort ordnete sie die Unterlagen des ADF und verfasste historische Romane. Nach 1945 gehörte sie zu einem Netzwerk von Frauen, die den Wiederaufbau der organisierten Frauenbewegung in Deutschland vorantrieben. Als Vertreterin des Frauenrings Südbayern war sie 1951 Gründungs- und Vorstandsmitglied des Informationsdienstes für Frauenfragen (Vorläuferorganisation des Deutschen Frauenrates). Auch dem wiedergegründeten Deutschen Staatsbürgerinnen-Verband blieb sie bis ins hohe Alter verbunden und wirkte als prominente Zeitzeugin auch als Bindeglied zwischen der ersten Frauenbewegung und der Nachkriegsfrauenbewegung. Neben diesem Engagement blieb Dorothee von Velsen weiterhin publizistisch tätig und veröffentlichte unter anderem 1956 ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel: "Im Alter die Fülle". Zudem war sie Gründungs- und Kuratoriumsmitglied der Friedrich-Naumann-Stiftung. Mit 86 Jahren starb sie 1970 in Kochel am See.

<b>Bestandsbeschreibung: </b>Der Nachlasssplitter von Dorothee von Velsen enthält überwiegend maschinenschriftliche Manuskripte der Nachlassgeberin, bei denen es sich vor allem um Prosa handelt. Es gibt aber auch einige Artikel von ihr zur Frauenbewegung sowie einen Hörspieltext zu den Anfängen des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes und zum Leben von Paula Müller-Otfried und Selma von der Gröben. Dorothee von Velsen tippte ihre Manuskripte häufig auf bereits einseitig beschriebenes Papier, u. a. auf Korrespondenz aus den 1950er Jahren. Besonders hervorzuheben sind hier Briefe zur Gründung des Informationsdienstes für Frauenfragen (jetzt: Deutscher Frauenrat). Die eigentliche Korrespondenz ist spärlich und enthält unter anderem einige Glückwunschschreiben, Verlagskorrespondenz sowie Briefe von Marianne Weber an von Velsen. Persönliche Dokumente liegen in Form von maschinenschriftlichen Tagebucheinträgen vor. In den Begleitmaterialien finden sich Abschriften von Briefen von Helene Lange sowie verschiedene Artikel zur Frauenbewegung und Beiträge zum Frauenfunk. Ebenso enthalten sind Finanzunterlagen des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins, der Auguste-Schmidt-Stiftung und der Ferdinand- und Louise-Lenz-Stiftung. Zudem gibt es Materialien zu Hedwig Conrad-Martius sowie eine Sammlung von Zeitungsartikeln zur Frauenbewegung in Deutschland und anderen Ländern von 1921-1958 und einige Fotografien. Der Nachlasssplitter wurde 2017 im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Projektes "Gestern virtuos, morgen virtuell. Erschließung und Digitalisierung von historischen Dokumenten der deutschen Frauenbewegung" bearbeitet und verzeichnet. Das Archivgut, das im Archiv der deutschen Frauenbewegung bewahrt wird, kann 30 Jahre nach Schließung der Unterlagen benutzt werden, soweit dem nicht gesetzliche Vorschriften entgegenstehen. Die Sperrfristen können unter bestimmten Bedingungen auf Antrag verkürzt werden. Siehe hierzu: Benutzungsordnung des AddF. Weitere Nachlasssplitter von Dorothee von Velsen befinden sich im Helene-Lange-Archiv im Landesarchiv Berlin (B Rep. 235-15-01) sowie im Bundesarchiv (Sign: N 1543).
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34127 Kassel
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Di - Do 11.00 - 17.00 Uhr
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