Archivgut Akte

Bestand Evangelische Frauenhilfe in Deutschland

in: Aktenbestand: Evangelische Frauenhilfe in Deutschland
1912 - 2016 , ca. 45 Regalmeter

Weitere Informationen

Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Aktenbestand: Evangelische Frauenhilfe in Deutschland
Bestell-Signatur: NL-K-34
Jahr: 1912 - 2016
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

<b>Körperschaftsdaten: </b>Die Evangelische Frauenhülfe wurde am 1. Januar 1899 als Tochterorganisation des seit 1888 bestehenden Evangelisch-Kirchlichen Hülfsvereins (EKH) unter der Schirmherrschaft der Kaiserin Auguste Viktoria gegründet und gehört somit, wie auch der Deutsche Evangelische Frauenbund (DEF), zu den ältesten konfessionellen Frauenorganisationen in Deutschland. Seit 1916 war der Verband unabhängig vom EKH organisiert. 1933 erfolgte die Umbenennung in Reichsfrauenhilfe. Seit ihrer Gründung war die Zentrale der Frauenhilfe in Potsdam ansässig. Die politische Entwicklung nach Ende des Zweiten Weltkrieges erzwang jedoch eine organisatorische Trennung, die zur Einrichtung einer zweiten Geschäftsstelle in Münster und seit 1978 in Düsseldorf führte. Beide Teile der Frauenhilfe standen weiter unter einer gemeinsamen Leitung, die von Westdeutschland aus agierte. Die westdeutsche Frauenhilfe benannte sich 1949 in Evangelische Frauenhilfe in Deutschland (EFHiD) um. Die Frauenhilfe auf dem Gebiet der östlichen Gliedkirchen trat 1951 aus der EFHiD und unterstellte sich aus strategischen Gründen als kirchliches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ab 1969 gehörte sie dem neugegründeten Bund der evangelischen Kirchen in der DDR an und firmierte seitdem unter dem Namen Frauenhilfe des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (EFH). Beide Frauenhilfen hielten Kontakt, der sich u. a. in Form gemeinsamer Tagungen gestaltete, und schlossen sich 1992 zu einem gesamtdeutschen Verein mit neuer Satzung zusammen. Neben der Geschäftsstelle in Düsseldorf blieb die Potsdamer Geschäftsstelle zunächst als sogenanntes Verbindungsbüro Ost bestehen, bis dieses 1994 aufgelöst wurde. 2007 unterzeichneten die EFHiD und die Evangelische Frauenarbeit in Deutschland (EFD) einen Verschmelzungsvertrag und bilden seit 2008 die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD). Als mitgliederstärkste Basisorganisation der EKD war die EFHiD Trägerin gemeindlicher Frauenarbeit in zahlreichen Landeskirchen, Kirchenkreisen und Gemeinden. Ihre Mitgliedsorganisationen betrieben Müttergenesungsheime, Schulen, Altenheime, Familienbildungsstätten, Krankenhäuser, Beratungsstellen und diverse andere Einrichtungen.

<b>Bestandsbeschreibung: </b>Die Unterlagen der EFHiD wurden 2014 als Schenkung der EFiD dem Archiv der deutschen Frauenbewegung übergeben. Die überlieferten Unterlagen stammen aus den verschiedenen Geschäftsstellen der EFHiD. Der Großteil der Unterlagen vor 1945, die in der Geschäftsstelle in Potsdam untergebracht waren, gingen durch einen Bombenschaden im Zweiten Weltkrieg sowie durch den Befehl zur Räumung des Büros in Potsdam zugunsten der sowjetischen Besatzer im August 1945 verloren. Die heute erhaltenen Unterlagen bilden daher vorwiegend die Zeit nach 1945 ab; bis 1977/78 ist die Überlieferung jedoch lückenhaft, da vermutlich der Umzug der westdeutschen Geschäftsstelle von Münster nach Düsseldorf 1977 zu einem weiteren Verlust von Aktenmaterial führte. Nach der Auflösung der Potsdamer Geschäftsstelle wurde das Potsdamer Aktenmaterial zur Jahreswende 1994/1995 in die Geschäftsstelle nach Düsseldorf überstellt. Der Bestand beinhaltet also Akten von Reichsfrauenhilfe, EFH und EFHiD. Im Zuge der Vorbereitungen auf das 100jährige Jubiläum der EFHiD im Jahr 1999 ist bereits ein Teil der Unterlagen archivtechnisch bearbeitet und erschlossen worden. Darüber hinaus wurde zur Vorbereitung des Jubiläums bei ehemaligen Vorstandsmitgliedern nach zusätzlichem Aktenmaterial angefragt. Die vorhandenen Unterlagen konnten so beispielsweise durch zahlreiche Handakten der ehemaligen Vorsitzenden Ilse-Marie Bangert ergänzt werden. Die EFHiD übernahm im Rahmen ihres Engagements im Bereich der Ökumene die Geschäftsleitung der deutschen Projektgruppe zur Ökumenischen Dekade "Kirchen in Solidarität mit den Frauen" 1988-1998. Der Teilbestand Ökumenische Dekade umfasst 100 Akteneinheiten. Durch personelle Überschneidungen befinden sich im Bestand der EFHiD außerdem 33 Akten des Konvents Evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten DDF-Teilprojektes "Erschließung und Digitalisierung von Sammlungsgut" wurde der Bestand von 2020 bis 2021 archivtechnisch bearbeitet erschlossen sowie die bereits 1999 erschlossenen Datensätze überarbeitet. Insgesamt umfasst der Bestand nach der Bearbeitung einen Umfang von circa 45 Regalmetern. Die Laufzeit des Bestandes erstreckt sich von 1912 bis 2016 und damit über das Bestehen der EFHiD hinaus. Die jüngsten Archivalien des Bestandes entstanden im Rahmen der Versöhnungseinsätze im Kindergesundheitszentrum Warschau - ein Projekt, das von der EFiD weitergeführt wurde. Das Archivgut, das im Archiv der deutschen Frauenbewegung verwahrt wird, kann 30 Jahre nach Schließung der Unterlagen benutzt werden, soweit dem nicht gesetzliche Vorschriften entgegenstehen. Die Sperrfristen können unter bestimmten Bedingungen auf Antrag verkürzt werden. Siehe hierzu: Benutzungsordnung des AddF. Verwendete Abkürzungen: AG - Arbeitsgemeinschaft EAF - Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Familienfragen ev.-luth. - evangelisch-lutherisch DEAE - Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung DEF - Deutscher Evangelischer Frauenbund DEK - Deutsche Evangelische Kirche, 1933-1945 EAfA - Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Altenarbeit EFD - Evangelische Frauenarbeit in Deutschland EFH - Frauenhilfe des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR EFHiD - Evangelische Frauenhilfe in Deutschland EFiD - Evangelische Frauen in Deutschland EKD - Evangelische Kirche in Deutschland EKH - Evangelisch-Kirchlicher Hülfsverein EKiR - Evangelische Kirche im Rheinland KDF - Katholisch Deutscher Frauenbund KEK - Konferenz Europäischer Kirchen kfd - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands KKWV - Konferenz Kirchlicher Werke und Verbände MOFA - Mobile Frauenakademie ÖAB - Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen ÖFCFE - Ökumenisches Forum Christlicher Frauen in Europa ÖRK - Ökumenischer Rat der Kirchen VEFD - Vereinigung Evangelischer Frauenverbände Deutschlands YMCA - Young Men`s Christian Association YWCA - Young Women`s Christian Association
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Archiv der deutschen Frauenbewegung

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34127 Kassel
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Di - Do 11.00 - 17.00 Uhr
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