Archivgut Nachlass

Elinor G. NL 265

Juli 1934, April 1938 bis November 1939, Oktober 1946

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Juli 1934, April 1938 bis November 1939, Oktober 1946
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Markneukirchen, Neudietendorf, Weimar und andere Orte in Deutschland</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Kinderkorrespondenz): 29 Schreiben; 2 Fotografien (als Scans); Weiteres: 4 unbeschriebene Bildpostkarten</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Elinor G. (geb. D.), geb. 1924 in Markneukirchen sächsischen Vogtland im Erzgebirge in Deutschland, gest. um 2011 (genaue Todesdaten unbekannt)

Übergeberin: Dr.in Karin S. (Tochter der Freundin von Elinor G.), 2020



Elinor G. (geb. D.) ist in der Kleinstadt Markneukirchen im sächsischen Vogtland im Erzgebirge aufgewachsen. Die Familie lebte hier in einer repräsentativen Villa und betrieb einen Verlag für Ansichtskarten.

Der schriftliche Nachlass von Elinor G. umfasst 24 Briefe aus ihrer Zeit in dem Internat "Erdmuth-Dorotheen-Haus (EDH)" in Neudietendorf in Thüringen. Einen Brief aus Juli 1934 haben die Eltern an das Mädchen adressiert. Der mit Maschine getippte Briefteil des Vaters handelt von dem Koffer von Elinor G., der auf einer Zugreise verloren gegangen ist. Die Mutter erkundigt sich ihrerseits handschriftlich, ob das Mädchen schon „eine Freundin gefunden“ habe. Der verwendete Schreibbogen mit aufgedrucktem Firmenemblem weist auf die Rolle hin, den der Musikinstrumentenbau in der Gegen hatte, die auch „Musikwinkel“ genannt wird.

Aus der Zeit von April 1938 bis November 1939 sind 23 Schreiben erhalten, die Elinor G. an ihre Eltern sowie teilwiese die Großeltern und den Bruder in Markneukirchen geschrieben hat. Die Schülerin berichtet darin vom Internatsleben, sie gibt detaillierte Auskünfte über den Tagesablauf oder kommentiert die Speisepläne: „Es gibt fast jeden Mittag und jeden Abend Kartoffel, aber ohne Soße. So ein alter Pampf.“ (28. August 1938). Weitere Themen sind Schulaufgaben, Freizeitaktivitäten wie Kino- und Theaterbesuche oder Schulausflüge und Elinor G. schrieb auch ausführlich über das Zusammenleben mit ihren Schul- und Zimmerkolleginnen: „Sie machen morgens fast keine Ordnung und wenn sie sich mal umziehen werfen sie alles aufs Bett. Unser Zimmer war schon so oft nicht in Ordnung. Unsere Tutorinnen haben das ihnen schon mal gesagt˝ (3. Mai 1939).

Der zweite Teil des Nachlasses sind drei Briefe aus Oktober 1946. In den hastig verfassten Schreiben (ohne Ortsangabe) berichtet Elinor G. ihrer Mutter von den Haus- und Gartenarbeiten, die sie erledigt hat, von der vermutlich von einer Ziege gemolkenen Milch und von der aktuellen Versorgungslage und dem Wohlbefinden von Familienangehörigen. Eine kurze Passage gibt auch Hinweise auf die starke Ausreise aus der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands in der Zeit: "Tante Liesl ist heute über die Grenze. Heut sind 200 Frauen nach Kirchberg. Die reinste Völkerwanderung" (14. Oktober 1946). Elinor G. blieb in Markneukirchen und wohnte zeitlebens in der Familienvilla.

Der Korrespondenzbestand ist im Kontext des Nachlasses von Ruth S. (geb. B., 1924-2013, SFN NL 149) aufbewahrt worden. Sie war gemeinsam mit Elinor G. in Markneukirchen aufgewachsen und hat ebenfalls das Internat "Erdmuth-Dorotheen-Haus (EDH)" besucht. Auch ihre Familie waren eng befreundet. In den späten 1940er-Jahren ging Ruth S. nach Westdeutschland. Nach 1989 hatten beiden Frauen wieder intensiveren Kontakt. Die Briefe wurden von Ruth Schulzes Tochter an die Sammlung Frauennachlässe übergeben.</p>
Anmerkung:
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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