Buch Monografie

Es geht ums Geld und etwas mehr. Der Rest ist nur Klischee : wie über Sexarbeit gedacht wird, Sexarbeiter_innen sterotypisiert und gesehen werden

Verfasst von: Braun, Thomas
Wien: 2008 , 152 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Braun, Thomas
Jahr: 2008
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Die diplomarbeit thematisiert den gesellschaftlichen Blick auf und den Diskurs über Sexarbeit. In Texten und Bildern, in Mythen und Vorstellungen, in Liedern und Sagen werden Stereotype überliefert und schaffen ein Wissen. Dieses Wissen definiert wiederum, was als wahr oder falsch gilt und teilt die Menschen entsprechend der zugrunde liegenden Kategorien ein. Lokal verortet in Wien dienen historische und aktuelle Beispiele stereotyper Bilder der Sichtbarmachung der dahinter liegenden Ordnung. Hinterfragt werden die Wahrheiten eines westlich-rationalen Denkens, das von christlich-moralischen Werten einer bürgerlichen Gesellschaft beeinflusst ist. Das Untersuchungsfeld wird bestimmt von den verdeckten und offenen Sexismen und Rassismen der Mehrheitsgesellschaft. Wie funktionieren Stereotype und welche Aus-Wirkungen haben sie im Bereich der Sexarbeit? Welchen Einfluss haben Stereotype auf die Konstruktion und die Aufrechterhaltung von Geschlechterverhältnissen? Wie kann Sexarbeit entmythifiziert werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzungen mit Sex als Erwerbsarbeit. Damit im Zusammenhang stehen die die Stigmatisierung von Sexarbeit und die Stereotypisiserung von Sexarbeiter_innen. Mittels Close Reading von Texten findet eine Auseinandersetzungen mit theoretischen Konzepten statt und werden verborgene Mythen in Erzählungen entschleiert, um Stereotype zum Vorschein zu bringen. Dieser Prozess hilft die Funktion von Stereotypen und ihre Verankerung in der eigenen Gedankenwelt zu verstehen. In einem historischen Rückblick wird ihre Verstrickung in Zusammenhang mit dem antisemitischen Stereotyp dargelegt, dass in der Zeichnung des 'internationalen Mädchenhandels' ('white slavery') zum Vorschein kommt. Stereotype beeinflussen Denken wie Handeln. Dazu benötigen sie die Bestätigung in der Realität. Stereotype Festschreibungen am Körper und "im Wesen" werden mit Eigenschaften verbunden, die der Konstruktion des Selbst in Abgrenzung zum Anderen dienen: Über das Verhältnis einer binären Opposition. Verstärkt wird dies durch den Ausschluss der anderen Position. Die Auseinandersetzungen mit verschiedenen Diskriminierungsformen, deren Verankerung in Strukturen und das Zusammenwirken, insbesondere von Rassismen und Sexismen, bringen viele stereotype Bilder zum Vorschein. Ihre Funktion liegt darin, Vorurteile zu produzieren oder zu verstärken und zur Verfestigung gesellschaftlicher Asymmetrien beizutragen. Der Rückgriff auf einfache Erklärungsmuster, die Wandelbarkeit und Stabilität von Stereotypen dienen dabei der Aufrechterhaltung der "ursprünglichen Ordnung", die in Kategorien wie Mann und Frau festgeschrieben ist. Das Verstehen der komplexen Zusammenhänge soll helfen, Sexarbeit zu entmythifizieren und die Voraussetzungen für eine andere Sichtweise auf das Untersuchungsfeld zu schaffen.
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