Buch Sammelband

Frauen : Verfolgung und Widerstand

Verfasst von: Benz, Wolfgang [weitere]
München: dtv , 1993 , 256 S.

Weitere Informationen

Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: GE-515
Verfasst von: Benz, Wolfgang; Distel, Barbara (Hrsg.)
Jahr: 1993
ISBN: 3423046082
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Die Beiträge dieses Sammelbandes (z.T. keine Erstveröffentlichungen) beziehen sich auf den Themenkomplex Frauen als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und als Widerstand Leistende gegen das nationalsozialistische Regime. In einem einleitenden Aufsatz gibt Sybil Milton einen Überblick über das Ausmaß der Verfolgung deutscher und deutsch-jüdischer Frauen durch das NS-Regime (S. 3-20). Erika Weinzierl stellt die Verfolgung der österreichischen Frauen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern dar (S. 166-204). In den Beiträgen von Klaus Drobisch "Frauenkonzentrationslager im Schloß Lichtenburg" (S. 101-115) und von Ino Arndt "Das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück (S. 125-157) schildern die Autoren den Alltag in den beiden ausschließlich und speziell für Frauen eingerichteten Lagern. Werner Johe faßt in seiner Dokumentation über "Frauenarbeit im Konzentrationslager Neuengamme" Berichte von 4 Frauen zusammen, die in Außenlagern dieses KZ's Zwangsarbeit leisten mußten (S. 58-76). Hans Holzhaider hat die Geschichte einer "Ausländerkinder-Pflegestätte" recherchiert: "Die Baracke von Indersdorf" (S. 116-124), die für Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus Polen, Frankreich und der Sowjetunion und für Kinder von deutschen Frauen und Fremdarbeitern eingerichtet wurde. Die Hälfte der dort untergebrachten Kinder hat den Aufenthalt nicht überlebt, als Todesursache findet sich im Sterberegister ab Dez. 1944 der Vermerk "Angeborene Lebensschwäche". In Porträts und Erlebnisberichten wird der individuelle Lebens- und Leidensweg von Frauen sichtbar, der durch die nationalsozialistische Zeit geprägt wurde: Die in dem Beitrag von Barbara Distel "Im Schatten der Helden" (S. 21-57) zu Wort kommenden Centa Beimler-Herker und Lina Haag, beide Ehefrauen (bzw. Witwen) von Dachauer Häftlingen, schildern, wie sie durch eigene politische Aktivitäten (und durch die ihrer - bekannteren - Ehemänner) in die Maschinerie der NS-Verfolgung gerieten. Auch die Erinnerungen von Anise Postel-Vinay (S. 77-100) sind ein Beispiel für den Widerstand von Frauen: als junge Frau gehörte die Französin der Resistance an und geriet dafür in ein deutsches KZ. Sigrid Jacobeit zeichnet in einem Aufsatz die Lebensstationen der Elsa Fugger nach: Das Leben einer Widerstandskämpferin (S. 205-220). Die Aufzeichnungen von Hana Weisblum über den Widerstand in Auschwitz (S. 250-252) sind hier zum ersten Mal publiziert. Das Leben von Frauen im Exil - ebenfalls eine Facette der Auswirkung von Verfolgung - zeigt Miriam Koerner beispielhaft an der Geschichte der Hertha Nathorff (S. 231-249). Leben und Überleben durch Solidarität im KZ stehen im Mittelpunkt der Erinnerung der Italienerin Maria Montuoro, dargestellt vor dem Hintergrund der Schicht "B" in einem Siemensbetrieb, in dem Ravensbrücker Häftlingsfrauen Akkumulatoren herstellen mußten (S. 221-230). Vier jüdische Frauen, die im Sommer 1944 von Rhodos nach Auschwitz deportiert wurden, berichten von ihrer Odyssee, die im KZ Dachau endete (S. 158-165) (beide letztgenannten Berichte erschienen ursprünglich 1960). Ingrid Müller-Münch thematisiert in ihrem Beitrag durch das Porträt einer Aufseherin aus dem Vernichtungslager Majdanek (S. 253-256) beispielhaft die Teilhabe von Frauen am nationalsozialistischen System und seinem Vernichtungsapparat (gekürzter Beitrag aus dem erstmals 1982 erschienenen Buch der Autorin "Die Frauen von Majdanek").
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