Archivgut Akte

Nachlass Gabriele Strecker

in: Nachlass: Strecker, Gabriele
1914 - 1999 , 2,8 Regalmeter
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Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Nachlass: Strecker, Gabriele
Bestell-Signatur: NL-P-01
Jahr: 1914 - 1999
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

<b>Biographische Daten: </b>Gabriele Strecker (1904-1983), ursprünglich Ärztin, gab 1945 diesen Beruf auf und widmete sich als Nachkriegspolitikerin und Journalistin dem demokratischen Wiederaufbau Deutschlands nach dem Nationalsozialismus. Für sie war, wie sie in ihren Lebenserinnerungen "Überleben ist nicht genug" schreibt, "...die Stunde Null vor allem die Stunde der Erlösung vom Nazi-Druck, die Stunde der Hoffnung und des Neubeginns, auch des Vorsatzes, unbedingt am kommenden demokratischen Staatswesen mitzuarbeiten" (Freiburg 1981, S. 11). Als Leiterin des Frauenfunks im Hessischen Rundfunk verschrieb sie sich engagiertem Journalismus, in dem sie sich vor allem um Bildung bemühte: "Die Generalformel hieß: Die Frauen sollen angeregt werden, selbständig zu denken, damit sie als verantwortliche Staatsbürgerinnen und reife Menschen den Aufgaben gewachsen sein würden, welche Familie, Beruf, Staat und Gesellschaft in den immer unübersichtlicher werdenden Verhältnissen der Zeit ihnen stellen." (Ebd. S. 17). Sie nutzte ihre Position, um den Protagonistinnen der neu entstehenden Frauenorganisationen ein Forum für ihre Anliegen zu bieten und machte sich zum Sprachrohr für alle damals relevanten Themen. 1948 wurde sie Mitglied der CDU und vertrat die Partei zwei Legislaturperioden lang im Hessischen Landtag. Darüber hinaus war sie in mehreren Frauenorganisationen aktiv. Sie gründete 1947 den Bad Homburger Frauenverband mit, war 1952 Gründungsmitglied des Frankfurter Clubs von Soroptimist International, engagierte sich beim Aufbau des Deutschen Frauenrings und war 1950-1960 Vorsitzende der CDU-Frauenvereinigung Hessen. Weit über die Landesgrenzen hinaus wurde sie als Vertreterin Deutschlands auf internationalen Frauenkongressen und als Referentin des Goethe-Instituts bekannt. Biographische Daten 27.12.1904 geboren in Trier Mutter: Elisabeth Schneider, geb. Vater: Karl Schneider Konfession: Katholisch bis 1919 lebte die Familie in Metz 1919 Umzug nach Frankfurt am Main 1925 Abitur an der Viktoria Schule in Frankfurt am Main 1925-1927 Privatlehrerin in Ägypten 1927-1931 Studium der Geschichte und romanischer Sprachen 1930 Heirat mit Dr. Josef Strecker (1892-1960), Frauenarzt 1932 Geburt des Sohnes Hans 1935 Geburt des Sohnes Peter 1940-1943 Studium der Medizin und Promotion 1943-1946 Ärztin im Kreiskrankenhaus in Bad Homburg, Mitarbeit in der Praxis ihres Ehemannes 1946 Ernennung zur Leiterin des Frauenfunks am damaligen Radio Frankfurt, ab 1949 im dann gegründeten Hessischen Rundfunk. Hier leitete sie den Frauenfunk bis 1962 1946 Teilnahme an der Internationalen Frauentagung in South Kortright bei New York 1947 Mitbegründerin des Bad Homburger Frauenverbandes 1948 Eintritt in die CDU. Aufbau der CDU-Frauenvereinigung 1949 Aktiv im neugegründeten Deutschen Frauenring. Seit 1954 dort Leiterin des Referates für Rundfunk und Presse seit 1950 Internationaler Verband der Frauen in Rundfunk und Fernsehen 1950-1960 Landesvorstand Hessen der CDU 1950-1960 Landesvorsitzende der CDU-Frauenvereinigung Hessen 1952 Gründerin des Soroptimist-Clubs Frankfurt am Main; seit 1952 Mitarbeit im Internationaler Verband der Soroptimisten 1954-1956 Vorstand des CDU-Bundesfrauenausschusses seit 1955 Europäische Frauen-Union; Vorsitzende des Ausschusses für Massenmedien 1954-1962 Mitglied des 3. und 4. Hessischen Landtages, Landesliste 1958-1966 Mitglied im Bundesausschuss der CDU 1960 Tod des Ehemannes 1962 Pensionierung und Übersiedlung nach Neggio/Tessin 1962-1981 Weiterhin aktiv als Autorin von Aufsätzen und Büchern, als Vortragsrednerin und Mitglied in politischen Gremien 1970-1975 Vortragsreisen durch Asien und Afrika im Auftrag des Goethe-Institutes 6.8.1983 gestorben in Bad Homburg

<b>Bestandsbeschreibung: </b>Der Nachlass von Gabriele Strecker wurde dem Archiv der deutschen Frauenbewegung im Jahr 2000 von ihrem Sohn Peter Strecker als Schenkung übergeben. Er befand sich in teilweise vorgeordnetem, jedoch nachbearbeitungsbedürftigem Zustand; insbesondere die Identifizierung und Zuordnung der zahlreichen Manuskripte und Fotos konnte durch intensive Recherchen verbessert werden. Der Nachlass besteht aus zweiundzwanzig Archivkartons mit persönlichen Dokumenten, Tagebüchern, Korrespondenzen, Artikel- und Redemanuskripten sowie weiteren Dokumenten, die sich auf Streckers vielfältige Aktivitäten in Politik, Journalismus und frauenpolitischem Engagement beziehen. Eine große Zahl Fotografien dokumentiert neben Gabriele Strecker auch viele zeitgeschichtliche Persönlichkeiten und Ereignisse. Eine Besonderheit bildet ein Briefwechsel zwischen den Frauenrechtlerinnen Gertrud Bäumer, Helene Lange und Mimi Horn aus den Jahren 1911 bis 1921, der als Sammlung zum Nachlass gehört. Mimi Horn war in den Kriegsjahren Patientin von Gabriele Strecker und hat ihr später diesen Briefwechsel überlassen. Teil des Nachlasses ist außerdem der Nachlass von Bruno Schneider, des im Zweiten Weltkrieg gefallenen Bruders von Gabriele Strecker, dem sie eng verbunden war und mit dem es in den Jahren 1933 bis 1943 einen ausführlichen Briefwechsel gab. Das Bibliotheksgut wurde in die Bibliothek des AddF integriert und ist über die AddF-Datenbank online recherchierbar. Die Verzeichnung des Nachlasses wurde ermöglicht durch einen Zuschuss des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, durch eine großzügige Spende von Soroptimist International (Clubs Kassel-Kurhessen-Waldeck und Frankfurt Help e.V.), von Peter und Rosemarie Strecker, Dr. Otte Schlepper und weitere Einzelspenden. Der Nachlass wurde bearbeitet von Cornelia Wenzel und Dorothea Fricke-Drewitz, unter Mitarbeit von Dr. Elke Schüller. Nutzungsbedingungen: Das Archivgut, das im Archiv der deutschen Frauenbewegung verwahrt wird, kann 30 Jahre nach Schließung der Unterlagen benutzt werden, soweit dem nicht gesetzliche Vorschriften entgegenstehen. Die Sperrfristen können unter bestimmten Bedingungen auf Antrag verkürzt werden. Siehe hierzu: Benutzungsordnung des AddF.
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Standort

Archiv der deutschen Frauenbewegung

Gottschalkstraße 57
34127 Kassel
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Di - Do 11.00 - 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung

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