Archivgut
Akte
Nachlass Johanna Wolff
in:
Nachlass: Wolff, Johanna
1919 - 1944, 1958, 1970
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0,1 Regalmeter
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Weitere Informationen
Einrichtung: | Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel |
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In: | Nachlass: Wolff, Johanna |
Bestell-Signatur: | NL-P-12 |
Jahr: | 1919 - 1944, 1958, 1970 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
Biographische Daten: Johanna Wolff, geb. Kielich (geb. 30. Januar 1858 in Tilsit, Ostpreußen, heute: Sowetsk, Russland; gest. 3. Mai 1943 in Orselina, Kanton Tessin, Schweiz) war eine deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin. Sie war eine der bedeutendsten Vertreterinnen der ostpreußischen Frauenlyrik. Als Tochter eines Schuhmachermeisters (Johann Adolf Kielich) und dessen Ehefrau (Charlotte Kielich, geb. Lukoschewitz) am 30. Januar 1858 in Tilsit in Ostpreußen geboren, wuchs sie, nach dem frühen Tod der Eltern, ab dem siebten Lebensjahr als Waisenkind im Haus der Nachbarin auf. Während ihrer Kindheit und Jugend engagierte sie sich in Gebetsversammlungen, las vielerlei Bücher und verfasste Gedichte oder besuchte das Tilsiter Theater. Diese in ihrer Freizeit angeregt nachgegangenen Beschäftigungen ließen in dem jungen Mädchen früh den Wunsch wachsen, beruflich eine schriftstellerische Tätigkeit anzustreben. 1877 wurde sie jedoch zunächst Diakonisse und absolvierte eine Ausbildung als Kinderpflegerin. Anschließend war sie als Krankenschwester für das Rote Kreuz in Wien und Hamburg tätig. Dort lernte sie den im elterlichen Handelsbetrieb tätigen und gebildeten Kaufmann Gustav Otto Wolff, der selbst schriftstellerisch tätig war (z. B. Reisebericht über die Insel Capri, 1893; mehrere Erzählungen wie u. a. "Die Beichte des Mönchs", 1898 und das Drama "Ahasver", 1899), kennen. Sie heirateten am 19. August 1897 in Hamburg und bezogen später dort ein eigenes Haus. Durch die mit der Beziehung verbundene finanzielle Unabhängigkeit konnte sich Johanna Wolff nun voll ihrer schriftstellerischen Neigung widmen und veröffentlichte bis zu ihrem Tod zahlreiche Gedichte, Romane, Dramen und Erzählungen, mit denen sie große Bekanntheit erlangte. Ihre erste größere Veröffentlichung stellt das im Jahre 1896 veröffentlichte "Namenlos - Frauenlieder" dar. Als ihr wichtigstes und bedeutsamstes Werk lässt sich ihre 1912 erschienene Autobiographie "Hanneken. Ein Buch der Armut und Arbeit" bezeichnen, die in einer Auflage von über 55.000 Exemplaren gedruckt wurde. Weitere Werke folgten, so z.B. "Von Mensch zu Mensch. Gedichte" (1917), "Du schönes Leben. Gedichte" (1918), "Die Töchter Sauls" (1919), "Drei Märchen" (1922), "Frauen zwischen gestern und heute. Lebensstücke" (1930), "Lebendige Spur. Gedichte" (1931), "Hannekens große Fahrt" (1935), "Der Fischpastor. Aus dem Merkbüchlein des Pfarrers Ulrich Drossel (1937) und "Wanderer wir. Ausgewählte Gedichte" (1939). Mitte der 1920er-Jahre siedelte Johanna Wolff gesundheitsbedingt mit ihrem Mann von Hamburg in die Schweiz über und bezog, nach mehreren Aufenthalten in Sanatorien, eine Eremitage in Orselina im Schweizer Kanton Tessin. Für ihre Leistungen im Bereich der Schriftstellerei wurde sie noch zu ihren Lebzeiten gewürdigt. So erhielt sie z. B. im Mai 1930 die Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt Tilsit. Ferner wurden viele öffentliche Einrichtungen und Straßen nach ihr benannt (1943 wurde z. B. die Tilsiter Volksschule in "Johanna-Wolff-Schule" umbenannt). Sie schrieb in ihren letzten Lebensjahren Gedichte mit nationalsozialistischer Gesinnung. Im Alter von 85 Jahren starb Johanna Wolff am 3. Mai 1943 in ihrer Eremitage in Orselina. Bestattet wurde sie auf dem Friedhof von Mergoscia (Kanton Tessin, Schweiz), wo sich neben ihrer Grabstelle eine Gedenktafel mit der Aufschrift "Hanneken" befindet. Ihr Mann starb wenige Tage nach ihr. Bestandsbeschreibung: Der (Teil-)Nachlass wurde von Mario Aschoff, Johannes Ehrengruber und Lisa Hennefeld (Anwärter:innen des 57. Fachhochschullehrgangs (FHL) der Archivschule Marburg. Hochschule für Archivwissenschaft) 2020 in einer Erschließungsübung unter Leitung von Dr. Dominik Haffer bearbeitet. Die Originale wurden umgebettet (entmetallisiert und umverpackt), geordnet und verzeichnet. Darüber hinaus erarbeiteten die Anwärter:innen eine Klassifikation des Teilnachlasses sowie die Einleitung. Die Verzeichnung erfolgte unter Zugrundelegung der internationalen Norm ISAD(G). Die Eingabe der Erschließungsinformationen erfolgte in der Archivsoftware MidosaXML auf Basis von EAD-DDB. Die Datensätze wurden vom AddF in FAUST importiert, z. T. ergänzt, angepasst und mit den im AddF verwendeten Thesauri verknüpft. Der Teilnachlass besteht aus Briefen, Postkarten, Manuskripten, Druckschriften sowie Zeitungsausschnitten. Wie er in das Archiv der deutschen Frauenbewegung gelangte, ist unklar. Die Laufzeit umfasst die Jahre 1919-1970. Das Hinausgehen der Laufzeit über den Tod von Johanna Wolff hinaus lässt sich dadurch erklären, dass es sich bei dem Teilnachlass um einen angereicherten Nachlass handelt, da Materialien von Dritten nach dem Tod Wolffs hinzugefügt wurden. Das Archivgut, das im Archiv der deutschen Frauenbewegung verwahrt wird, kann 30 Jahre nach Schließung der Unterlagen benutzt werden, soweit dem nicht gesetzliche Vorschriften entgegenstehen. Die Sperrfristen können unter bestimmten Bedingungen auf Antrag verkürzt werden. Siehe hierzu: Benutzungsordnung des AddF. |
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