Buch Monografie

Intersexualität im Sport : Mediale und medizinische Körperpolitiken

Verfasst von: Krämer, Dennis
Bielefeld: transcript , 2020 , 459 S.

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Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: SP-29
Verfasst von: Krämer, Dennis
Jahr: 2020
ISBN: 3837650359
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Mit der Geschlechtszugehörigkeit ist eine spezifische Vorstellung von körperlicher Leistungsfähigkeit verbunden. Im Sport zeigt sich diese darin, dass eine Trennung in Männer und Frauen als grundlegende Voraussetzung erachtet wird, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Doch was bedeutet eine solche Trennung eigentlich für intersexuelle Menschen, die sich körperlich nur schwer in eine Zweigeschlechterordnung integrieren lassen? Dennis Krämer arbeitet in seiner Dissertation aus soziologischer, medizinischer und sexualwissenschaftlicher Perspektive die existierenden Vorstellungen über Intersexualität als zeitgenössische Körperpolitiken heraus und reflektiert ihre Entstehung unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Beispielhaft beschäftigt sich Krämer in seiner Arbeit mit den Schicksalen von Dora Ratjen aus Deutschland, Ewa Klobukowska aus Polen und Caster Semenya aus Südafrika. Alle drei feierten als Frauen in der Leichtathletik große Erfolge, alle drei waren aufgrund der schwierigen Zuordenbarkeit ihres Geschlechts umstritten. Das Geschlecht von Dora Ratjen wurde während der NS-Zeit als männlich entlarvt und Ratjen qua gerichtlichem Beschluss in Heinrich umbenannt. Sie verlor anschließend ihre Anstellung und musste Wehrdienst leisten. Ewa Klobukowska bestand 1966 noch die obligatorisch im Frauensport durchgeführte Genitalinspektion. Sie fiel dann aber 1967 durch den Chromosomentest aufgrund eines XY-Chromosoms. Am bekanntesten aus diesem Trio dürfte gleichwohl Caster Semenya sein. Ihre Titel, unter anderem zweimal Gold bei Olympischen Spielen, und Rekorde fallen in das gerade zu Ende gehende Jahrzehnt; außerdem ist Semenya noch aktiv. Bei ihr sind es weder Genitalien noch Chromosomen, sondern in erster Linie die männlichen Hormone, die eine zentrale Rolle bei der Klassifikation von Geschlecht im Sport spielen.
Anmerkung:
Beigaben: 46 S. Lit.verz., Abb.,
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