Buch Monografie

Jeanette Wolff : 1888 bis 1976. Eine Biografie

Verfasst von: Lange, Gunter
Bonn: Verlag Neue Gesellschaft , 1988 , 143 S.

Weitere Informationen

Einrichtung: FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken
Signatur: PO-259
Verfasst von: Lange, Gunter
Jahr: 1988
ISBN: 387831468X
Sprache: Nicht einzuordnen
Beschreibung:
Schon kurz nach der Machtübernahme durch die NSDAP wurde Jeanette Wolff wegen ihres Wahlkampfengagements für die SPD verhaftet und zwei Jahre lang in "Schutzhaft" gehalten. Nach ihrer Entlassung 1935 eröffnete sie eine Pension für Juden in Dortmund. Dort wurde die Familie Opfer der Novemberpogrome 1938. Ihr Mann Hermann wurde kurz darauf in das KZ Sachsenhausen deportiert. Das jüngste der Kinder, Käthe, wurde im Jahr darauf verschleppt und starb 1944 im KZ Ravensbrück. Jeanette und ihre zwei verbliebenen Töchter durchlebten den Zweiten Weltkrieg bis 1945 auf einer Odyssee durch verschiedene Ghettos und Lager. Wolff wurde 1942 nach Riga deportiert und leistete im KZ Riga-Kaiserwald Zwangsarbeit. Nach Auflösung des KZ in Riga wurde sie ins KZ Stutthof verlegt, wo sie ihren Mann zum letzten Mal sah.
Zur Politik fand Jeanette Cohen schon als Jugendliche, als sie 1905 der Sozialistischen Jugend beitrat. Während der Weimarer Republik gehörte sie zu den wenigen Frauen in der westfälischen Kommunalpolitik. Als Stadtverordnete und später Stadträtin vertrat sie zwischen 1919 und 1932 die SPD in ihrer Heimatstadt Bocholt. Zudem gehörte sie zu den Gründerinnen der Arbeiterwohlfahrt.
Nach ihrer Befreiung widmete sich Jeanette Wolff ganz der Politik. Auf kommunaler Ebene wurde sie in Berlin aktiv und war von 1946 bis 1951 Stadtverordnete. Aufgrund der Erhöhung der Zahl der Berliner Abgeordneten rückte sie am 1. Februar 1952 in den ersten Deutschen Bundestag nach und gehörte ihm bis 1961 an. Von 1957 bis 1963 war sie stellvertretende Vorsitzende des ehrenamtlichen Gewerkschaftsrats der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG).
Sie war Mitbegründerin (1949), Jüdische Stellvertretende Vorsitzende (1949-1970) und Jüdische Vorsitzende (1970-1976) der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin.
Von 1965 bis 1975 bekleidete sie die Position der stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Anmerkung:
Beigaben: 1 S. Lit.verz., Zeittafel, Fotos
Gesamten Bestand von FrauenGenderBibliothek Saar anzeigen

Standort

FrauenGenderBibliothek Saar

Großherzog-Friedrich-Straße 111
66121 Saarbrücken
Telefon: +49 (0)681 938 80 23
Öffnungszeiten
Di 10.00 - 17.00 Uhr
Mi 10.00 - 13.00 Uhr
Do 14.00 - 20.00 Uhr
Fr 10.00 - 13.00 Uhr

Ich stimme der Nutzung von Google Maps zu.