Archivgut Nachlass

Ing. Theodor J. NL 175 II

Mai 1915 bis April 1940

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Mai 1915 bis April 1940
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Gänserndorf, Grimmenstein, Mödling, Neulengbach und Weitersfeld in Niederösterreich, Mondsee und Steyr in Oberösterreich, Zell am See in Salzburg, Mariazell in der Steiermark, Innsbruck in Tirol, Wien; Malmédy und Spa in Belgien; Magdeburg in Deutschland; Paris in Frankreich; Bozen (Bolzano), Bozzana, Bresino und Lugano in Italien; Ascona, Chur, Davos und Zürich in der Schweiz; Barcelona in Spanien; Brno (Brünn) in der Tschechoslowakei; Budapest in Ungarn; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 1. Weltkrieg: verschieden Orte in Italien u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Aufzeichnungen in Buchform: 1 Bücherverzeichnis, 1 Poesiealbum mit Reiseaufzeichnungen, 1 Liederbuch; Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz, geschäftliche Korrespondenz, Feldpost aus dem 1. Weltkrieg): ca. 350 Schreiben; ca. 35 amtliche Dokumente; Dokumente zur Berufslaufbahn: 1 Baumeisterberechtigung; autobiografische Aufzeichnungen: Text (Reiseaufzeichnungen, ca. 60 Seiten); ca. 510 Fotografien (tw. in 8 Fotoalben); Weiteres: 1 Reisekiste, ca. 80 Reisepostkarten, ca. 170 Blatt Architekturzeichnungen, 2 Skizzenbücher, 1 Andachtsbildchen, 1 Kalender</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiber: Ing. Theodor J. (geb. J.); 1895-1938, geb. und gest. in Wien

ÜbergeberInnen: Gerlinde V. (Bekannte der Schwester von Ing. Theodor J.), 2011



Ing. Theodor J. (geb. J.) wuchs in einer Wiener Beamtenfamilie auf. Die Mutter Hermine J. (geb. U., 1867-1945) führte den Haushalt, der Vater Theodor Heinrich J. (1859-1918) war k.k. Rechnungsrat. Im Ersten Weltkrieg war er (vermutlich) (u.a.) in den Dolomiten eingerückt, erhaltene Feldpost trägt den Stempel "K.u.k. Rayons-Kmdo 2/Unt.Abschn.2 a.F.P.611/Unt.Abschn. - Genieoffizier". Hier dürfte Theodor J. u.a. beim Bau einer Seilbahn beschäftigt gewesen sein: "die Transporte der schweren 1400 m langen Drahtseilbahnseile bis auf 3008 m Höhe mit 240 Mann in tiefem Schnee / ein 1 1/2 km langer Wurm wand sich da durchs Felsgeschrofe." Wie sein Bruder Karl J. änderte Theodor J. (vermutlich kurz nach dem Ersten Weltkrieg) seinen Nachnamen. Er arbeitete u.a. in Mondsee und Steyr in Oberösterreich als Architekt, in den 1930er Jahren hielt er sich mehrfach länger in der Emigration im Ausland auf, u.a. in Magdeburg in Deutschland, in Ascona in der Schweiz und in Barcelona in Spanien. Er starb 1938.

Der Großteil des schriftlichen Nachlasses von Theodor J. ist in einer dunkelbraunen Reisekiste gesammelt, einige Dokumente waren auch lose im Nachlass seiner jüngeren Schwester Gertrud J. (1902-1982) aufbewahrt. Diese Dokumente sind nur grob geordnet. Sie umfassen u.a. eine Mappe mit insgesamt 96 amtlichen Dokumenten und Geschäftsbriefen von Theodor J. (1923 bis 1934), darunter seine Baumeisterberechtigung und mehrere Geschäftsbriefe aus Barcelona von 1934. Weiters sind zahlreiche Architekturzeichnungen mit Bleistift und Tusche in verschiedenen Formaten erhalten, ein in ein kleines Notizbuch eingetragenes Bücherverzeichnis sowie ein Umschlag mit 15 Dokumenten und Korrespondenz zu seinem Begräbnis von Dezember 1938 bis April 1940.

Die Reisekiste enthält hauptsächlich in Mappen sortierte Schriftstücke. An Korrespondenzen sind das ca. 160 Schreiben von verschiedenen Bekannten und Architektenkollegen aus dem Zeitraum von 1913 bis 1921. Die Mappe „Briefwechsel“ enthält (geschätzt) 110 Feldpostbriefe bzw. Briefentwürfe aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (ca. Mai 1915 bis Nov. 1917), die im Großteil als Durschläge erhalten und an die "Liebe[n] Eltern!" oder verschiedene FreundInnen adressiert sind. Einige Briefe enthalten als Angabe des Absendeortes Bresino oder Bozzana. Von Juli 1916 bis September 1922 sind zudem eine Sammlung von etwa 45 Schreiben erhalten, die Theodor J. von seiner jüngeren Schwester Gertrud J. erhalten hat. Die Schülerin bedankt sich darin etwa für erhaltenes Taschengeld und berichtet von ihren Zukunftsplänen. Vereinzelte liegen die Antworten des Bruders als Durschläge vor.

8 Hefte der Reisedokumentationen von Theodor J. enthalten auf gebundenen Kartonblättern ca. 510 Schwarzweiß-Fotografien von seinen Aufenthalten in Magdeburg 1929 und 1930 sowie in Ascona und Barcelona (1932 bis 1935), die jeweils mit getippten Beschriftungen (Monat, Jahr und Ortsnamen) versehen sind. In einem Poesiealbum sind neben handschriftlichen Reisenotizen weitere ca. 40 Fotografien im Miniaturformat eingeklebt sowie Unterschriften und Widmungen von Reisebekanntschaften eingetragen. Daneben liegen Postkarten aus verschiedenen deutschen Städten sowie aus Malmédy und Spa in Belgien vor.

Weiters vorhanden sind ein Liederbuch mit handschriftlich in die vor gedruckten Notenzeilen eingetragenen Liedern, zwei Bücher mit Skizzen und Zeichnungen sowie der „Altwiener Häuser Kalender 1920“ mit Farbdrucken von Wiener Architekturdenkmälern.



Die Dokumente aus dem Nachlass von Theodor J. sind zum Großteil erst grob Ordnung. Die Zahlenangaben zu den Korrespondenzen und dem Fotografiebestand sind teilweise geschätzt.</p>
Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
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Universitätsring 1
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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