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Queer Readings of Jewish Male Prostitution in Antiquity : Mishnah Horayot 3:7 and Two Different Rabbinic Traditions Based on Tosefta Horayot 2:5–6

Verfasst von: Hügel, Karin
in: Journal of the European Society of Women in Theological Research
2023-12 , Band: 31 , 115–136 S.

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Einrichtung: GenderOpen
Link: Volltext
Verfasst von: Hügel, Karin
In: Journal of the European Society of Women in Theological Research
Jahr: 2023-12
Band: 31
ISSN: 1783-2454
Sprache: Englisch
Beschreibung:
In antiquity, not only poor Jewish women and children but also poor Jewish men and boys could end up in hopeless situations of sexual exploitation by the power holders. The Halakhah contains a reference to the handling of Jewish prostitutes. If a Jewish man and a Jewish woman were sold into a brothel, the man should be redeemed first according to Mishnah Horayot 3:7. Subsequent to this Mishnaic passage, a narrative in Tosefta Horayot 2:5-6 mentions an encounter between a rabbi and a Jerusalemite child with beautiful eyes and good looks, destined for prostitution. Interestingly enough, the rabbi was willing to redeem him and had to pay a huge amount of money to do so. This anecdote in Tosefta Horayot 2:5-6 has been further developed in later Jewish writings in various ways, whereby two different rabbinic traditions can be discerned. According to the Palestinian Talmud Horayot 3:7, 48b, Rabbi Yehoshua ben Ḥananyah encounters a figure that alludes both to the young biblical David in the First Book of Samuel 16:12 and the beloved in the Song of Songs. However, in the Babylonian Talmud Gittin 58a and in Lamentations Rabbah 4:4 on Lam. 4:2, this character is identified with Rabbi Ishmael ben Elisha. Queer and feminist issues are discussed in connection with these rabbinic traditions. Zusammenfassung: In der Antike konnten nicht nur arme jüdische Frauen und Kinder, sondern auch arme jüdische Männer und Knaben in ausweglose Situationen sexueller Ausbeutung durch die Machthabenden geraten. In der Halacha findet sich ein Hinweis auf den Umgang mit jüdischen Prostituierten. Wenn ein jüdischer Mann und eine jüdische Frau in ein Bordell verkauft wurden, sollte nach Mischna Horayot 3,7 zuerst der Mann freigekauft werden. Im Anschluss an diese Textstelle der Mischna erwähnt eine Erzählung in Tosefta Horayot 2,5-6 eine Begegnung zwischen einem Rabbi und einem Jerusalemer Kind mit schönen Augen und gutem Aussehen, welches zur Prostitution bestimmt war. Interessanterweise war der Rabbi bereit, es freizukaufen, und musste dafür eine große Summe an Geld zahlen. Diese Anekdote in Tosefta Horayot 2,5-6 wurde in späteren jüdischen Schriften unterschiedlich weiterentwickelt, wobei zwei verschiedene rabbinische Traditionen erkennbar sind: Nach dem palästinischen Talmud Horayot 3,7,48b trifft Rabbi Jehoschua ben Chananja auf eine Figur, die sowohl auf den jungen biblischen David im ersten Samuelbuch 16,12 als auch auf den Geliebten im Hohelied anspielt. Im babylonischen Talmud Gittin 58a und im Midrasch zu den Klageliedern 4,4 zu Klgl 4,2 wird diese Figur jedoch mit Rabbi Jischmael ben Elischa identifiziert. Im Zusammenhang mit diesen rabbinischen Traditionen werden queere und feministische Fragestellungen diskutiert.
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Ein Repositorium für die Geschlechterforschung.
Eine Kooperation des Margherita-von-Brentano-Zentrum an der Freien Universität Berlin, dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität und zu Berlin und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschungan der Technischen Universität Berlin