Hochschulschrift

Knechtschaft und Symmetrie : Untersuchung zur Bewegung der Anerkennung

Verfasst von: Frigger, Peter
2013
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Einrichtung: GenderOpen
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Verfasst von: Frigger, Peter
Jahr: 2013
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Anerkennung wird heute sozialphilosophisch diskutiert. Dabei wird übersehen, sie hat auch eine politisch- philosophische Geschichte und darin mehrere Wandlungen durchlebt. Der Auftakt liegt in der politischen Philosophie des 19. Jahrhunderts. Die erste Wandlung durchläuft die Diskussion im Übergang von Hegels Realphilosophie zur Phänomenologie des Geistes im Jahr 1807. Schlagartig stand nicht mehr der Topos der Anerkennung im Zentrum der Diskussion, sondern das Herr-Knecht-Verhältnis. Die ökonomisch- philosophische Wendung in den unversöhnlichen Gegensatz von Kapital und Arbeit dominiert die Herr- Knecht-Diskussion seit den 1840er Jahren bis zur Veröffentlichung der Jenaer Frühschriften Hegels. Die Dissertation eröffnet mit einem Forschungsstand der wichtigsten seit 1931 in Deutschland veröffentlichten Diskussionsbeiträge. Als Resultat wird die Debatte aus der Sozialphilosophie in die politische Philosophie getragen. Nicht der sozialphilosophische Kampf um Anerkennung, sondern die politisch-philosophische Bewegung der Anerkennung ist der methodische Leitfaden durch die letzten zwei Jahrhunderte. Sie ist ein konflikttheoretisches Mehrstufenmodell, das zum Untersuchungsinstrument für vier prototypische Denker_innen von Demokratisierungs- und Gleichstellungsbewegungen wird. G.W.F. Hegel, Karl Marx, Frantz Fanon und Simone de Beauvoir sind bis heute Kronzeug_innen, wenn es um Rechtsbegründung, eine klassenlose Gesellschaft und eine Menschheit geht, in der weder Hautfarbe noch Geschlecht bestimmend für soziale und politische Stellung sind. Sie haben ihre politische Philosophie mit dem Denken einer Bewegung der Anerkennung konzipiert. Im Ausblick wird die Bewegung als detailreiches Frageinstrument zur Befähigung von politischer Analyse und Konzeptbildung beschrieben. Die Arbeit ist für politische Theoretiker_innen und Praktiker_innen geschrieben, die sich die Geschichte der Anerkennungstheorie und ihre Bedeutungen für die Gegenwart aneignen wollen, weil Empörung als Werkzeug nicht genug ist.Recognition is discussed today predominantly in social philosophy. But it also has a political-philosophical history and it is going through several changes. The prelude is the political philosophy of the 19th century. The first conversion passes through the discussion in the transition from Hegel's Realphilosophie (1806) to his Phenomenology of Spirit in 1807. Abruptly was no longer the topos of recognition in the center of the discussion, but the master-servant relationship. The economic- philosophical turn in the irreconcilable opposition between capital and labor dominates the master-servant discussion since the 1840s until the publication of the Jena Hegel's early writings. In practical politics it dominated until the collapse of the Soviet Union. The thesis begins with a state of the most important research published in Germany since 1931 discussion posts. As a result, the debate is carried out of the social philosophy in political philosophy. Not the socio- philosophical struggle for recognition, but the political and philosophical movement of recognition is the methodological guide through the last two centuries. It is a conflict-theoretical multi-stage model, which is here the investigation instrument for four prototypical thinkers of democratization and equality movements. G.W.F. Hegel, Karl Marx, Frantz Fanon and Simone de Beauvoir are still key witnesses, when it comes to legal reasoning, a classless society and humanity in which neither color nor sex are decisive for social and political position. Hegel, Marx, Fanon and de Beauvoir have designed their political philosophy with the thought of a movement of recognition. In the outlook, the movement is described as a highly detailed political analysis tool for thinking and concept formation. The work is for political theorists and practicians without much prior knowledge who want to acquire the recognition discussion profitable because indignition is not enough. It is one of the most important sources of European political philosophy.
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Standort

GenderOpen Repositorium

Ein Repositorium für die Geschlechterforschung.
Eine Kooperation des Margherita-von-Brentano-Zentrum an der Freien Universität Berlin, dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität und zu Berlin und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschungan der Technischen Universität Berlin

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