Archivgut Nachlass

Leopoldine F. NL 139

1913 bis 1994

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1913 bis 1994
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Eichberg im Waldviertel, Eßling bei Wien, Lunz am See und Scheibbs in Niederösterreich, Wien</p>
<p><b>Quellentypen: </b>autobiografische Aufzeichnungen (110 Seiten, in Kopie)</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Nachlasserin: Leopoldine F.; geb. 1913 in Eichberg im Waldviertel in Niederösterreich, gest. 2009 in Scheibbs in Niederösterreich

Übergeber: Friedrich F. (Sohn von Leopoldine F.), 2010



Leopoldine F. hat ihre Erinnerungen (110 Seiten) handschriftlich in zwei Teilen 1989 und ab 1994 verfasst. Im ersten, umfangreicheren Teil hat sie ihren bisherigen Lebenslauf beschrieben, im zweiten, kürzeren Teil den Umzug in ein PensionistInnenenheim in Scheibbs 1994 sowie die Erfahrungen eines Schlaganfalls 1995.

Der erste Text ist in Kapitel gegliedert, in denen die Autorin eingangs „Mein Elternhaus“ beschreibt, die Mitglieder ihrer Herkunftsfamilie vorstellt oder die „Sitten und Bräuche in meinem Heimatort“ u.ä. Die weiteren Kapitel sind dann entweder anhand biografischer Ereignisse („Unsere Hochzeit“) oder äußerer Zäsuren („Die Kriegsjahre 1939-1940-1941“) strukturiert. Im letzten Kapitel („Ein neuer Beginn“) werden schließlich Ereignisse in der Zeit nach Ende des Zweiten Weltkriegs kurz zusammengefasst. Der Text ist in anschaulichem Stil geschrieben und belegt das große soziale Netzwerk der Autorin. Im Zusammenhang mit der Zeit des Zweiten Weltkriegs werden auch zeitgenössische, politisch gefärbte Formulierungen verwendet.

Leopoldine F. wurde 1913 als jüngstes von vier Geschwistern einer „Häuslerfamilie“ in Eichberg im Waldviertel im Bezirk Gmünd geboren, der Vater war im Ersten Weltkrieg vermisst. In den 1920er-Jahren übersiedelte die Familie nach Eßling an der östlichen Wiener Stadtgrenze, wo eine Tante von Leopoldine F. eine Gärtnerei führte. Nach dem Schulaustritt mit 14 Jahren und dem Tod der Mutter trat sie als Lehrmädchen in den Betrieb der Tante ein. Nach Abschluss der Lehre war sie ab 1936 als Dienstmädchen in verschiedenen Privathaushalten in Wien Leopoldstadt beschäftigt. 1939 heiratete sie Fritz F.. Er arbeitete im Gastgewerbe und war illegaler Nationalsozialist. Wie Leopoldine F. schreibt, hätten ihr „die flotten Burschen immer mehr imponiert[…] als die soliden“. Das Paar mietete eine Wohnung in der Leopoldstadt, ihr erster Sohn wurde geboren und Fritz F. zur Wehrmacht eingezogen, wo er bei der Heeresverpflegung u.a. in Griechenland und Jugoslawien eingesetzt war. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes und den beginnenden Luftangriffen auf Wien zog Leopoldine F. zu den Schwiegereltern nach Lunz am See, wo die Familie in der Nachkriegszeit ansässig wurde und später auch ein eigenes Haus baute. Leopoldine F. wurde noch viermal Mutter, eine Tochter starb als Kleinkind. Ihr Ehemann stieg in den Betrieb seines Vaters ein, sie selbst nahm einen Posten als „Bedienerin“ bei einer Bank an.



Der autobiografische Text von Leopoldine F. ist auch Teil der Bestände der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen.</p>
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