Buch
Monografie
Auswirkungen von Migration auf familiäre Strukturen im Senegaltal
Verfasst von:
Sow, Mariama
Wien:
2011
,
124 S.
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Weitere Informationen
Einrichtung: | Frauensolidarität | Wien |
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Verfasst von: | Sow, Mariama |
Jahr: | 2011 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
Im Zentrum der Arbeit steht die Analyse von Ursache- und Wirkungszusammenhängen zwischen Migration und dem Wandel familiärer (Organisations-)Strukturen und innerfamiliärer Beziehungen bei den Soninké des Senegaltals, welches seit den 1960er Jahren von einer zunehmend dauerhaften und vorwiegend männlichen Land-Stadt-Migration nach Frankreich geprägt ist. Den Analysefokus auf die Mikroebene der Familie zu legen hat den Vorteil, dass unterschiedliche am Migrationsprozess beteiligte Akteur_innen Berücksichtigung finden. Aushandlungsprozesse und Machtkonflikte finden innerhalb der soninkischen Familie auf mehreren Ebenen statt – zwischen den Generationen, zwischen den Geschlechtern und zwischen Migranten und den so genannten left-behinds. Fragen nach den Auswirkungen der Abwesenheit der Männer auf das Alltagsleben derer, die am Herkunftsort zurückbleiben oder zurückgelassen werden, und Fragen nach der Bedeutung von Remittances der Migranten für die Herkunftsgemeinschaft haben ergeben, dass der Mangel männlicher Arbeitskraft mit einer Feminisierung der Landwirtschaft und einer Verstärkung des Abhängigkeitsverhältnisses vom Boden und von den Remittances der Männer einhergeht, sich aber nicht in einem Machzuwachs von Frauen in Bezug auf Entscheidungskompetenzen und Ressourcenkontrolle niederschlägt. Vererbte asymmetrische Geschlechterverhältnisse werden bewusst erhalten, verstärkt und zementiert, wenn Migranten Remittances ausschließlich den Patriarchen zuspielen. Der Erhalt traditioneller geschlechterspezifischer Rollenzuschreibungen fordert jedoch die Auflockerung und die Neudefinition ehemals hegemonialer Abhängigkeitsverhältnisse zwischen alten und jungen Männern. Durch ihr individuelles und kollektives finanzielles Engagement zur Verbesserung der Lebensrealitäten am Herkunftsort konnten Migranten den lokalen Autoritäten gegenüber einen Machtgewinn erleben. Diese sind durch die sich verschlechternden wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen zunehmend unter Druck geraten. Der finanzielle Druck der Dorfgemeinschaften wird an die Migranten weitergegeben und trägt zu einer Monetarisierung der Beziehungen zwischen Migranten und left-behinds bei. Emotionaler Druck, Frust, Neid und Misstrauen schaffen ein Spannungsverhältnis. | |
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