Archivgut Nachlass

Hermine B. NL 127

1939-1946

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1939-1946
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Orte: Nürnberg und Ruhpolding in Deutschland; Brno (Brünn), Karlovy Vary (Karlsbad) und Nová Role (Neurohlau) in Tschechien

Quellentypen: autobiografische Aufzeichnungen: 1 Typoskript (29 Seiten)

Zum Bestand: Schreiberin: Hermine B.; persönliche Daten unbekannt

Übergeberin: Brigitta B. (Schwiegertochter der Schwägerin von Hermine B.), 2009



Hermine B. hat ihre autobiografischen Erinnerungen mit dem Titel „Bericht über die letzten Kriegstage 1945 und was dann folgte“ (29 Seiten) 1966 mit der Maschine geschrieben und 1981 erweitert.

Der Text beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung ihrer Erlebnisse in den Jahren von 1939 bis 1944. Hermine B. und ihr Ehemann übersiedelten bei Kriegsausbruch von Karlovy Vary (Karlsbad) nach Brno (Brünn), wo er eine Stelle am Landestheater als Cellist antrat. Als er 1941 als Sanitäter in den Kriegsdienst eingezogen wurde, übernahm Hermine B. seine Stelle als Lehrerin an einer Musikschule, währenddessen schloss sie die entsprechende Ausbildung in Praha (Prag) ab. Während ihr Mann 1944 in Minsk stationiert war, übersiedelte sie nach Karlovy Vary. In ihren Erinnerungen thematisiert sie die Fliegerangriffe im Februar 1945 und den Einmarsch der Roten Armee in Karlovy Vary im Mai 1945, wobei sie Plünderungen, Misshandlungen und Vergewaltigungen in ihrer Umgebung schildert. Nach „Einzug der tschechischen Partisanen“ wurden Hermine B., ihre Tochter und ihre Schwester als „Sudetendeutsche“ verhört und inhaftiert, die Mutter delogiert. Im Text werden die Tage in Haft und die ersten Arbeitseinsätze in Karlovy Vary sowie die Internierung im Lager Nová Role (Neurohlau), der Lageralltag dort, Hunger und Gewalttätigkeiten sowie weitere Arbeitsdienste beschrieben. Im Dezember 1945 wurde Hermine B. aus der Haft entlassen. Sie kam bis zur Ausweisung im April 1946 mit ihrer Familie in einer „Dachkammer mit schiefen Wänden“ in Karlovy Vary unter. In Deutschland lebte sie zunächst in Nürnberg, bevor sie nach Ruhpolding in Bayern übersiedelte. Dem Text aus 1966 sind noch vier Seiten mit Reflexionen über die Ausweisung sowie der Schilderung weiterer Szenen aus 1981 angehängt.

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