Film

Der geteilte Himmel

1964

Weitere Informationen

Einrichtung: ausZeiten | Bochum
Signatur: 1133
Formatangabe: Spielfilm
Mitwirkende: Wolf, Konrad [RegisseurIn]
Seidel, Renate [SchauspielerIn]
Jahr: 1964
Spieldauer: 114
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Nach einem Nervenschock kehrt die junge Rita von ihrem Studienort Halle zurück in ihr Heimatdorf. Sie erinnert sich an die zurückliegenden beiden Jahre.

Beim Tanz zur Weihnachtszeit lernte sie den zehn Jahre älteren Chemiker Manfred kennen, der kurz vor der Doktorprüfung steht. Sie arbeitet tagsüber im Büro, bis ihr Chef Schwarzenbach sie als Studentin am Institut für Lehrerbildung in Halle anmeldet. Trotz anfänglicher Zweifel beginnt sie ihr Studium in Halle, wo auch Manfred wohnt. Sie zieht in sein Dachzimmer. Manfred wohnt mit seinen Eltern zusammen, nennt das Haus "Lebenssarg", weil nie etwas geschieht, und hat vor allem zu seinem Vater ein angespanntes Verhältnis. Der Vater, ein Altnazi, ist inzwischen SED-Mitglied und Chef in einem Waggonwerk. Rita entscheidet sich, bis zu Semesterbeginn im Waggonwerk zu arbeiten, auch wenn Manfred davon nicht begeistert ist.

Im Waggonwerk wird sie der Brigade Ermisch zugeteilt und freundet sich bald mit dem alten Rolf Meternagel an. Der war früher Brigadier im Betrieb, hatte jedoch unloyale Untergebene und Manfreds Vater als Vorgesetzten. Als im Betrieb plötzlich 3000 Mark fehlten, wurde Meternagel dafür verantwortlich gemacht und degradiert. Dies traf ihn schwer und so arbeitet er konsequent, aber schweigsam an der Verbesserung des Arbeitsablaufs, führt Buch über vergeudete Arbeitszeit und setzt sich für Normerhöhungen ein. Mit den Funktionären über die Missstände zu diskutieren, hat er längst aufgegeben.

Manfred hat unterdessen seine Doktorarbeit erfolgreich verteidigt. Er arbeitet an einem verbesserten Färbeverfahren, das er der Produktion zur Verwendung anbieten will. In Martin hat er einen besonnenen Unterstützer, der das Verfahren der VVB vorstellen will. Zunächst scheint es so, als würde es angenommen werden; nach einer Prüfung des Verfahrens wird es jedoch ohne weitere Begründung abgelehnt. Manfred wird immer verbitterter. Er beginnt, an Ritas Liebe zu zweifeln. Als beide an einer Probefahrt mit einem neu gebauten Waggon teilnehmen, wird gerade in den Nachrichten der erste bemannte Raumflug Juri Alexejewitsch Gagarins bekannt gegeben - Manfred reagiert zynisch und sagt eine nun folgende Propagandawelle voraus. Als er kurze Zeit später auf einen Kongress nach Westberlin geschickt wird, kehrt er nicht wieder zurück.

Rita wartet viele Monate auf ein Zeichen von ihm. Sein Verfahren wird inzwischen trotz vorheriger Absage angewendet. Schließlich erhält sie einen Brief von Manfred, in dem er sie bittet, zu ihm nach Westberlin zu kommen. Sie reist zu ihm, fühlt sich jedoch in der Großstadt schnell verloren. "Vieles gefällt einem, aber man hat nicht die rechte Freude daran. Man ist auf schreckliche Weise allein. Schlimmer als im Ausland, weil man die eigene Sprache hört", so ihr Fazit. Sie kehrt ohne Manfred nach Halle zurück, wo sie schließlich zusammenbricht.

In ihrem Heimatdorf kommt sie wieder zu Kräften und setzt ihr Studium fort. Sie räumt ihre Sachen aus Manfreds Zimmer und findet zunächst eine neue Bleibe bei Rolf Meternagel. Der ist inzwischen wieder Brigadier, hat sich jedoch im Versuch, die damals verschwundenen 3000 Mark durch Mehrarbeit zu sparen, überarbeitet. Nach Herz-Kreislauf-Problemen wird er nun zur Kur fahren.
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