in:
Femina politica
2012
,
Heft:
1
,
73 - 85 S.
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Weitere Informationen
Einrichtung: | Frauensolidarität | Wien |
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Verfasst von: | Kreile, Renate |
In: | Femina politica |
Jahr: | 2012 |
Heft: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
Der Beitrag beleuchtet vor dem Hintergrund der historisch-strukturellen genderpolitischen Entwicklungsdynamik der modernen Türkei, wie es der Regierungspartei AKP seit ihrer Machtübernahme erfolgreich gelungen ist, ihre neoliberale Politik im Einklang mit globalen Trends durch eine politisch-strategische Begünstigung von faith-based organizations im Feld der Sozialpolitik wohlfahrtspolitisch "abzufedern" und somit ihr hegemoniales Projekt zu festigen. Dadurch werden autoritäre Patron-Klientel-Beziehungen gestärkt, die historisch und fortdauernd ein strukturelles Merkmal des politischen Kapitalismus in der Türkei bilden, und einer demokratischen staatsbürgerlichen Gleichheit entgegenstehen. Die klientelistischen Formen sozialer Sicherung sind durch ihre Begünstigung vertikaler gegenüber horizontalen Loyalitäten für patriarchale Strukturen besonders anschlussfähig. Auch ideologisch werden konservative patriarchale Geschlechternormen und -verhältnisse re-vitalisiert. Dass die AKP–Regierung dennoch breite Unterstützung unter Frauen genießt, erklärt der Beitrag damit, dass insbesondere arme Frauen, die nicht über das soziale und kulturelle Kapital verfügen, um als freie und gleiche Marktsubjekte in der neoliberalen Risikogesellschaft erfolgreich zu bestehen, ihre „alltagspraktischen Genderinteressen“ eher dadurch verwirklicht sehen, dass sie ihr moralisches Kapital innerhalb der familiären und religiösen Gemeinschaften maximieren, die Anpassung und Unterordnung einfordern mögen, aber Schutz gewähren können. | |
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