Buch
Monografie
Selbstbilder von Mädchen im Zerrspiegel kultureller Zweigeschlechtlichkeit : Eine vergleichende Studie zum Einfluß von Mädchenschule und koedukativer Schule
Verfasst von:
Blastik, Anita
Pfaffenweiler:
Centaurus
,
1997
,
128 S.
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Weitere Informationen
Einrichtung: | FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken |
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Signatur: | MÄ-132 |
Verfasst von: | Blastik, Anita |
Jahr: | 1997 |
ISBN: | 3825500683 |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Folgenden psychologischen und feministisch-theoretischen Fragen geht Anita Blastik in ihrer Studie nach: "Wie bewegen sich Mädchen in dem asymmetrischen Geschlechterverhältnis; wie machen sie sich die Logik kultureller Zeigeschlechtlichkeit zu eigen? Welche Verstrickungen in die (Geschlechter-)Asymmetrie zeichnen sich bei Ihnen ab? Unterscheidet sich das Ausmaß der Verstrickungen an koedukativen Schulen und reinen Mädchenschulen?" (Blastik, S.20) Der Untersuchungshintergrund ist die Theorie der kulturellen Zweigeschlechtlichkeit, deren Grundannahmen Anita Blastik u.a. mit Bezugnahme auf Judith Butler, Carol Hagemann-White, Pierre Bourdieu, Sandra Harding und Christina Thürmer-Rohr erläutert und anhand eines Überblicks über die alte und neue Koedukationsdebatte illustriert. Die Untersuchung selbst bedient sich des Konzeptes der Erinnerungsarbeit (u.a. von Frigga Haug) und beruht auf von den Mädchen geschriebenen Erinnerungsgeschichten, die im Anhang dokumentiert sind. Die in den Geschichten enthaltenen Selbstbilder analysiert Blastik auf ihre darin enthaltene Beziehungs- versus Gegenstandsorientierung und auf ihre Subjekt- bzw. Objekthaftigkeit. Die Ergebnisse bestätigen den geschlechtsspezifisch polarisierenden Einfluß koedukativer Schulen. Die Selbstbilder der Mädchen in Mädchenschulen weisen ein wesentlich weiteres Spektrum von denk- und lebbaren Selbstentwürfen auf, während die Mädchen an koedukativen Schulen stärker an die kulturellen Weiblichkeitsvorstellungen gebunden sind, ausgeprägte und idealisierte Beziehungsorientierungen aufweisen und sich häufig als nicht-handlungsfähig darstellen. Dennoch plädiert Blastik, auch mit Blick auf die Geschichte der Mädchenschulen, nicht für deren Ausbau, da die Geschlechter-Asymmetrie nicht durch Separation beseitigt werden könne. Vielmehr entwickelt sie aus den Ergebnissen ihrer Studie weitere Forschungsfragen und Anregungen für die parteiliche Mädchenarbeit, z.B.: - die Erkundung von Gestaltungs- und Eingriffsmöglichkeiten der Mädchen sowie die positive Formulierung der eigenen Wünsche; - die Erarbeitung von Beziehungsvorstellungen, die Beziehungen als Auseinandersetzungs- und Lernprozess und nicht als konfliktfreien Ort darstellen, und - die Förderung von gegenständlichen Interessen bei Mädchen und damit die Förderung ihres Interesses an der "öffentlichen Welt". (ke) |
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Anmerkung: | |
Beigaben: Lit.verz., Anhang m. Untersuchungsmaterial, Diagr. | |
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