Buch
Monografie
Donna Sicilia : Sizilianische Frauen gegen Mafia, Tradition und Gewalt
Verfasst von:
Bonavita, Petra
Pfaffenweiler:
Centaurus-Verlag
,
1993
,
145 S.
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Weitere Informationen
Einrichtung: | FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken |
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Signatur: | AU-243 |
Verfasst von: | Bonavita, Petra |
Jahr: | 1993 |
ISBN: | 3890858414 |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Die Gesellschaftsstruktur Siziliens (die strikte Trennung der Geschlechter und des Öffentlichen und Privaten, die dominante Position der Frauen im familiären Bereich, bei ihrem gleichzeitigen Ausschluß aus den öffentlichen Entscheidungsbereichen und die extreme Ideologisierung der "Institution Familie") ist der Hintergrund vor dem Petra Bonavita die Entstehung und die Entwicklung der "Vereinigung der sizilianischen Frauen im Kampf gegen die Mafia" in den achtziger Jahren als Bestandteil der weit gefächerten Anti-Mafia-Bewegung beschreibt und analysiert. Unter anderem auf der Basis von Gesprächen mit den Gründerinnen der Bewegung zeigt die Autorin wie die Frauen (i. d. Regel Angehörige von Mafia-Opfern) durch ihren Protest - v.a. ihr Auftreten als Nebenklägerinnen bei Mafia-Prozessen - das Rollenklischee der passiv duldenden, leidenden Mütter aufbrechen, gleichzeitig aber die Rolle der Bewahrerinnen moralischer Werte aufrechterhalten. Angst vor der Rache an Familienagehörigen (Vendetta Trasversale), die Isolation innerhalb der Familie, der Verlust materieller Sicherheit (Verlust des Arbeitsplatzes, Anwaltskosten, etc.), das Fehlen von Zeugenschutzprogrammen, etc. werden sichtbar als massive Hemmnisse für ihren politischen und rechtlichen Protest. Die traditionelle Rolle von Frauen im mafiosen Umfeld als Förderinnen von Clanheiraten und Bewahrerinnen und Überlieferinnen traditioneller Werte wie der Omertà, (Verschwiegenheitspflicht) und der Vendetta (Rache) wird ebenso beleuchtet wie ihre fortschreitende Einbindung als Drogenkuriere und "Strohfrauen". In der Auseinandersetzung mit den Mafiamythen, Ehre und Moral, stellt Bonavita die Genese wichtiger Aspekte des sizilianischen Frauenbildes dar und zeigt die Funktion von Gewalt in der Geschichte und im heutigen Sizilien. (ke) | |
Anmerkung: | |
Beigaben: Anm., Lit.verz. | |
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