Buch Monografie

Refugees & Queers : Forschung und Bildung an der Schnittstelle von LSBTTIQ, Fluchtmigration und Emanzipationspolitiken

Herausgegeben von: Küppers, Carolin
Bielefeld: transcript , [2019] , 175 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Link: Volltext
Herausgegeben von: Küppers, Carolin
Körperschaft: Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
Schriftenreihe: Queer Studies
Jahr: [2019]
Maße: 22.5
ISBN: 3837642119
Beschreibung:
Verfolgung wegen der sexuellen Orientierung oder einer bestimmten Geschlechtsidentität gelten sowohl in der BRD als auch in Österreich als anerkannter Asylgrund. Lesbische, schwule, bisexuelle, intergeschlechtliche, trans und/oder queere Geflüchtete haben mit ganz besonderen Umständen in den Zielländern zu kämpfen. Während sich innerhalb der LGBTIQ-Communities zwar langsam ein Bewusstsein für Flucht und Migration durchsetzt und viele unterstützend tätig sind, sind diese Gruppen aber auch nicht frei von Rassismen. Zudem setzt eine Form des Nationalismus in den vermeintlich "fortschrittlichen" Ländern auf das Bild sexueller Befreitheit und geschlechtlicher Gleichberechtigung, um sich auf rassistische Weise gegen Migration zu wehren. Der vorliegende Band widmet sich dieser Problematik, in drei großen Themenblöcken: Eingangs erfolgt eine Auseinandersetzung mit Forschungsethik und -praxis, gefolgt von einer differenzierten Analyse des politischen Diskurses in und über Asylverfahren und drittens wird der Themenbereich Selbstorganisation und Sensibilisierung für Haupt- und Ehrenamtliche besprochen. Der Band bietet einen sehr gute Auseinandersetzung mit politischer Organisierung und Notwendigkeiten im Kontext LGBTIQ und Flucht in europäischen Zielländern.
*** Refugees & Queers. Forschung und Bildung an der Schnittstelle von LSBTTIQ, Fluchtmigration und Emanzipationspolitiken. Einleitung von Carolin Küppers, Kristina Hens *** FORSCHUNGSETHIK UND FORSCHUNGSPRAXIS *** Forschung mit geflüchteten Queers. Forschungsethische Überlegungen von Zülfukar Çetin *** (Un-)Sichtbar Intersektionalität als Prämisse in der partizipativen Praxisforschung mit geflüchteten LSBTTIQ-Klient*innen von Leonie Teigler *** Sexual Orientation and Gender Identity. Claims of Asylum in Germany Intersectional Legal, Social, and Methodological Challenges von Nina Held *** POLITISCHER DISKURS UND ASYLVERFAHREN *** (Mis-)Representing LGBTI Refugees Instrumentalisation Strategies in Media Coverage of Asylum Policy in Germany by Maryna Shevtsova *** Sprache, Macht und Diskursbestimmung in der Migrationsgesellschaft von Kadir Özdemir *** Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität als Fluchtgründe Rechtliche Situation von Marlen Vahle *** SELBSTORGANISATION UND SENSIBILISIERUNG FÜR HAUPT- UND EHRENAMTLICHEFrom *** Perspective to Reality by Ibrahim Mokdad *** Ein Leben, das für alle lebbar ist? Schutzsuchende LSBTTIQ zwischen Mainstreaming und Exzeptionalismus von Tuğba Tanyilmaz, Nadiye Ünsal, Koray Yılmaz-Günay *** Empowerment und Schutzräume queerer Geflüchteter. Praktische Erfahrungen aus dem Projekt borderless diversity – Grenzenlose Vielfalt von Carolin Wiegand *** queer und hier ‒ Sensibilisierung von Sozialarbeitenden in Unterkünften. Projektgruppe der Hochschule Esslingen erarbeitet Bildungsmaterial von Gabriele Fischer, Nadine Ober und die Projektgruppe der Hochschule Esslingen ***
Verfolgung aufgrund marginalisierter sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität ist in der BRD ein anerkannter Asylgrund. Mindestens fünf Prozent der derzeit einreisenden Geflüchteten sind lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, intergeschlechtlich oder queer – kurz LSBTTIQ-Geflüchtete. Sie sind in der BRD mit spezifischen Formen von Diskriminierungen konfrontiert, wodurch in der LSBTTIQ-Community einerseits ein zunehmendes Bewusstsein über Flucht und Migration und das Bedürfnis, sich politisch und unterstützend einzubringen, entsteht. Andererseits werden mit aktuell verstärkten Migrationsbewegungen auch Sorgen um emanzipatorische Errungenschaften laut, die zum Teil jedoch in rassistische Zuschreibungen abgleiten. Die Beiträger_innen des Bandes begegnen der Diskussion in differenzierter Weise und nehmen die Herausforderungen, aber auch Chancen und Möglichkeiten jenseits von Verallgemeinerungen und Paternalismus in den Blick. Sie befassen sich mit Forschungsethik, partizipativen Erhebungsmethoden, medialen Repräsentationen, intersektionalen Erfahrungen sowie den konkreten Bedürfnissen von LSBTTIQ-Geflüchteten in Erstunterbringung und Asylverfahren. Der Band bietet somit einen Einblick in verschiedene Sensibilisierungskonzepte und Bildungsansätze zum Thema LSBTTIQ-Geflüchtete.
Anmerkung:
Die Publikation "entstand im Kontext des Fachtages 'Refugees & Queers. Zur Verschränkung von Geflüchteten- und LSBTTIQ-Emanzipationspolitiken - Chancen, Herausforderungen, Forschungsstand', der 2016 in Dresden stattfand." (Einleitung, Seite 10)
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