Archivgut
Akte
Danzig, Wohlfahrtsschule
1927 - 1989
,
1 Mappe
Weitere Informationen
Einrichtung: | Alice Salomon Archiv | Berlin |
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Orginaltitel: | Wohlfahrtsschulen Bd. X/10 |
Bestell-Signatur: | 5-ReiP.75 |
Jahr: | 1927 - 1989 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
2. Freistadtverein für Innere Mission, Danzig. Bescheinigung. Es wird hiermit bescheinigt, dass Fräulein Annemarie Woeller ihre staatliche Prüfung als Wohlfahrtspflegerin mit dem Hauptfach Jugendwohlfahrtspflege am 15. September 1930 bestanden hat. Als Resultat wurde ihr die Gesamtnote "Gut" zuerkannt. Danzig, den 20. September 1930. Dr. Rocholl. Direktorin. 3. Zeugnis über die bestandene Katechetinnenprüfung. Danzig, den 23. Mai 1930. Fräulein Annemarie Woeller, geboren zu Niedergoehle, Kreis Schievelbein, am 30. 9. 1907, hat sie am 21. und 22. Mai 1930 die Katechetinnenprüfung abgelegt und nach Maßgabe der in der umseitigen beglaubigten Protokollabschrift verzeichneten Ergebnisse dieser Prüfung das Prädikat "Im ganzen gut" erhalten. Danzig, den 23. Mai 1930. Evangelisches Konsistorium für die Freie Stadt Danzig. Kalweit. 4. Freistadtverein für Innere Mission in Danzig, Langgasse 73V, den 29. 9. 30. Liebes Fräulein Woeller! In der Anlage übersende ich Ihnen die Zeugnisse über die kirchliche und staatliche Abschlussprüfung. Mit den besten Wünschen für Sie und mit freundlichem Gruß gez. Dr. Rocholl. "Prüfung an der Wohlfahrtsschule. Unter dem Vorsitz von Staatsrat Dr. Mayer-Falk als Staatskommissar fand am Montag die staatliche Prüfung von fünfzehn Schülerinnen der Wohlfahrtsschule der Inneren Mission statt. Sämtliche geprüften Damen bestanden die Prüfung, darunter zwei mit sehr gut und zwei mit gut. Es waren dies die Damen: Margarete Meier, Frieda Schinnagel, Irmgard Kohnke, Annemarie Wöller, Anneliese Dannebaum, Dorothea Döring, Dora Ellerholz, Käte Ellerholz, Gertrud Grüder, Elsbeth Karnath, Charlotte Mews, Gertrud Mühlenbeck, Else Milbradt, Eva Schickus, Hildegard Slomke" (Danziger Neueste Nachrichten, ~ 16. September 1930). 5. Freistadtverein für Innere Mission Danzig, Langgasse 73V, den 29. August 1931. Bescheinigung. Es wird hiermit bescheinigt, dass Fräulein Elsbeth Karnath von Okt. 1928 bis 15. Sept. 1930 die Wohlfahrtsschule der Inneren Mission, Danzig, besucht hat. Dr. Rocholl, Direktorin. 6. Freistadtverein für Innere Mission Danzig, Langgasse 73V, den 29. August 1931. Bescheinigung. Nach den mir vorliegenden Personalakten hat Fräulein Elsbeth Karnath vom 4. 4. bis 21. 6. 1930 im Städt. Jugendamt zu Dresden gearbeitet. Es wird ihr von dem Rat zu Dresden bescheinigt, dass sie in der Jugendfürsorgearbeit sich gut bewährt hat. Vom 1. Juli bis 21. Sept. 1929 war Fräulein Karnath in der Familienfürsorge des Städt. Wohlfahrtsamtes in Danzig beschäftigt. Von dieser Stelle wird ihr das Zeugnis ausgestellt, dass sie sich als Fürsorgerin vorzüglich eignet. Bei der Anforderung dieser Zeugnisse unserer Schülerinnen von den praktischen Stellen ist diesen ausdrücklich zugesichert, dass ihre Ausführungen nicht in die Hand der Schülerinnen gelangen. Aus diesem Grund können die Originalzeugnisse Fräulein Karnath nicht ausgehändigt werden. 7. Städtisches Jugendamt Danzig, Fleischergasse 48/54. Fräulein Elsbeth Karnath hat als Praktikantin vom 1. 10. 30 bis 31. 7. 1931 im Danziger Berufsamt gearbeitet. Zu ihren Obliegenheiten gehörten die laufenden technischen Arbeiten, insbesondere die Statistik. Durch Außendienst, Verhandlung mit Arbeitgebern, sowie durch gelegentliche Vertretung in der Sprechstunde bot sich Fräulein Karnath Gelegenheit, persönlich Fühlung mit dem Publikum zu gewinnen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Fräulein Karnath hat mit großer Pflichtreue und gutem Verständnis die ihr übertragenen Arbeiten ausgeführt. Im Umgang mit den Jugendlichen zeigte sie Einfühlungsvermögen. Danzig, den 29. August 1931. Unterschrift. 8. Der Senat der Freien Stadt Danzig. Abteilung und Tgb. Nr. P.Z.I. Danzig, den 16. Oktober 1931. Zeugnis. Die Praktikantin Elsbeth Karnath, geboren 1. 4. 06. war dem Landesarbeitsamt in der Zeit vom 2. 4. bis 31. 8. 1931 zur praktischen Tätigkeit überwiesen worden. Ihre Ausbildung in der vorgenannten Zeit erstreckte sich auf alle Zweige des Landesarbeitsamtes. Fräulein K. hat sich schnell mit allen vorkommenden Arbeiten gut vertraut gemacht und sich schnell eingearbeitet. Im Verkehr mit dem Publikum zeigte sie ein gewandtes und bestimmtes Auftreten. Ihre Leistungen waren durchweg gute. Die Führung war einwandfrei. I. A. Unterschrift. 9. Ausweis für staatlich anerkannte Wohlfahrtspflegerin. Gültig ab 1. 10. 1931. Fräulein Elsbeth Karnath, geboren am 1. April 1906 zu Strachin-Prangschin, wohnhaft Praust, die vor dem staatlichen Prüfungsausschuss in Danzig die Prüfung als Wohlfahrtspflegerin, Hauptfach Wirtschaftsfürsorge, bestanden und das vorgeschriebene Probejahr mit Erfolg angelegt hat, wird hiermit staatlich als Wohlfahrtspflegerin anerkannt. Für den Fall, dass Tatsachen bekannt werden, die den Mangel derjenigen Eigenschaften dartun, die zur Ausübung des Berufes einer Wohlfahrtspflegerin erforderlich sind oder dass die Wohlfahrtspflegerin den in Ausübung der staatlichen Aufsicht erlassenen Vorschriften beharrlich zuwiderhandelt, kann die Zurücknahme der Anerkennung erfolgen. Danzig, den 31, Januar 1932. Der Senat der Freien Stadt Danzig (Siegel) gez. Unterschriften. 10. Vordruck 30/31. Der Regierungspräsident. II f. Koblenz, den 4. März 1937. Zur Eingabe betr. Ausstellung der staatlichen Anerkennung als Wohlfahrtspflegerin vom 30. 8. 1936. In der Anlage übersende ich Ihnen den Ausweis der staatlichen Anerkennung als Wohlfahrtspflegerin für das Hauptfach Jugendwohlfahrt. In Vertretung. Unterschrift. An Frau Annemarie Fangmeier, in Oberbieber bei Neuwied. 11. Ausweis für staatlich anerkannte Volkspflegerinnen. Frau Annemarie Fangmeier geb. Woellner, geboren am 30. 9. 1907 in Niedergoehle, die vor dem staatlichen Prüfungsausschuss in Danzig die Prüfung als Volkspflegerin, Hauptfach Jugendwohlfahrt, bestanden und das vorgeschriebene Probejahr mit Erfolg abgelegt hat, wird hiermit staatlich ab 1. Januar 1932 als Volkspflegerin anerkannt. Für den Fall, dass Tatsachen bekannt werden, die den Mangel derjenigen Ei-genschaften dartun, die zur Ausübung des Berufes einer Volkspflegerin erforderlich sind oder dass die Volkspflegerin den in Ausübung der staatlichen Aufsicht erlassenen Vorschriften beharrlich zuwiderhandelt, kann die Zurücknahme der Anerkennung erfolgen. Koblenz, den 4. März 1937. Der Regierungspräsident. In Vertretung. Unterschrift. 12. Schreiben Walda Rocholl, 6800 Mannheim 1, den 2. I. 89: Sehr geehrter Herr Professor Reinicke! Über Ihr Interesse an meinen "Streiflichtern aus acht Jahrzehnten" habe ich mich sehr gefreut und möchte Ihnen dafür bestens danken. Zu meinem Bedauern kann ich Ihre Fragen über die in Danziger Wohlfahrtsschule nur in sehr bescheidenem Umfang beantworten. Die Schule wurde im Herbst 1926 gegründet und im ersten zweijährigen Lehrgang von 2 Direktorinnen, deren Namen mir nicht mehr gegenwärtig ist, geleitet. Ihr war ein kirchlicher Sonderlehrgang für Gemeindehelferinnen aus den polnisch besetzten Provinz Posen angeschlossen. Ich selbst war Direktorin der Schule von Sept. 28 bis August 33. Meine Nachfolgerin war Frau Dr. Sczesny. Ich nenne Ihnen gern 3 ehemalige Schülerinnen, mit denen ich noch in Verbindung stehe und die Ihnen vielleicht noch nähere Auskünfte geben könnten. Selbstverständlich könnten Sie bei Ihren Anfragen auf mich berufen. 1) Frau Mechthild Disselhoff 2) Frau Maria Fangmeier 3) Frau Elsbeth Karnath Ich wünsche Ihren Bemühungen um die Geschichte unseres Berufes weiterhin viel Erfolg. Gern würde ich mich mit Ihnen auch über seinen heutigen Zustand und seine voraussichtliche Entwicklung auch einmal unterhalten. Vielleicht bietet sich Ihnen eine Dienstreise, die Sie nach Mannheim führen würde, als Gelegenheit einmal an. Mit nachträglichen besten Wünschen für 1989 und freundlichen Grüßen Ihre Walda Rocholl. 13. Schreiben Anna-Maria Fangmeier geb. Woeller, 5450 Neuwied, den 17. 01. 89: Sehr geehrter Herr Professor! Ich besuchte die Wohlfahrtsschule in Danzig von 1928 bis 1930 und erhielt von Frau Dr. Rocholl am 20. 09. 30 die Bescheinigung, dass ich die staatliche Prüfung als Wohlfahrtspflegerin mit dem Hauptfach Jugendwohlfahrtspflege am 15. September 1930 bestanden habe. Als Resultat wurde mir die Gesamtnote "Gut" zuerkannt. Zusätzlich habe ich bei dem Evangelischen Konsistorium in Danzig die Katechetinnenprüfung bestanden und darüber am 23. Mai die Bestätigung erhalten. Mein Praktikum legte ich ¼ Jahr an dem Städtischen Jugendamt in Erfurt ab und das 2. Vierteljahr in den Heimen der Inneren Mission in Oberbieber und Rengsdorf bei Neuwied ab. Am 30./31. 12. 1930 heiratete ich und übersiedelte ins Rheinland, wo ich den Leiter der Heime in (in denen ich mein Praktikum 1929 absolvierte, heiratete). Dieses blieb unsere Lebensaufgabe. Mein Mann wurde Direktor der Heime und war dort vom 1. 1. 28 bis 30. 06 1968. Durch die Übersiedlung in das Rheinland hörte ich von der Danziger Wohlfahrtsschule nichts mehr und kann weitere Angaben nichts aussagen. Die Staatliche Anerkennung erhielt ich vom Regierungspräsidenten Koblenz am 4. März 1937. Mit freundlichem Gruß! Anna Maria Fangmeier 14. Schreiben Anna-Maria Fangmeier, 5450 Neuwied, den 29. 01. 89: Sehr geehrter Herr Professor! Ihren Brief vom 21. 1. 89 habe ich erhalten und möchte Ihre Fragen noch beantworten. Die Katechetinnenausbildung wurde nicht im Rahmen der Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin angeboten, sondern geschah außerhalb der Schule. Leider besitze ich gar keine Fotos oder irgendwelche Unterlagen. Mit freundlichen Grüßen Anna-Maria Fangmeier. 15. Schreiben Elsbeth Karnath, 2080 Pinneberg, den 15. 01. 89: Sehr geehrter Herr Reinicke! Frau Dr. Rocholl hatte mir Ihren Brief bereits angekündigt, aber es tut mir leid, Ihnen nicht viel helfen zu können. In kann Ihnen nur eine Kopie meiner staatl. Anerkennung und eine Bescheinigung über den Besuch der Wohlfahrtsschule der Inneren Mission in Danzig übersenden. Weitere Unter-lagen über die Schule, Fotos etc. besitze ich nicht mehr. Ich wünsche Ihnen weiterhin guten Erfolg bei Ihren Nachforschungen. Mit freundlichen Grüßen Elsbeth Karnath. 16. Schreiben Elsbeth Karnath, 2080 Pinneberg, den 15. 01. 89: Sehr geehrter Herr Reinicke! Anhand Ihrer erneuten Anfrage v. 21. 1. 89 habe ich noch einmal meine, auf der Flucht geretteten Zeugnisse durchgesehen und kann Ihnen Unterlagen über mein Schulpraktikum übersenden. Dieses war beim Jugendamt Dresden und Wohlfahrtsamt Danzig. Mein Abschluß-Zeugnis - Examen 15. 9. 30 - besitze ich nicht mehr; es muss bei meinen Bewerbungen nach der Flucht verloren gegangen sein. Nach dem Examen habe ich, 1 Jahr bis zur staatl. Anerkennung, unentgeltlich beim Jugendamt Danzig und Lan-desarbeitsamt Danzig gearbeitet und wurde, nach Erlangung der staatl. Anerkennung, dort übernommen. Ich hoffe, Ihnen bei Ihren Nachforschungen etwas geholfen zu haben. Mit freundlichen Grüßen Elsbeth Karnath. 17. Schreiben an Frau Mechthild Disselhoff, Leopoldstr. 9, 6700 Ludwigshafen vom 9. Januar 1989. 18. Schreiben an Frau Elsbeth Karnath und Frau Fangmeier vom 21. Januar 1989. 19. Schreiben an Frau Elsbeth Karnath vom 7. Februar 1989. 20. Schreiben Walda Rocholl, 68 Mannheim, Mollstr. 9, den 3. III: 1989 Sehr geehrter Herr Professor Reinicke! Vielen Dank für Ihren Brief vom 22. II. 1989. Ich will nun versuchen, Ihnen auf Ihre Fragen einigermaßen befriedigende Antworten zu geben. Bezüglich des Archivs für Wohlfahrtspflege habe ich in Erinnerung behalten, stets zuverlässige, befriedigende Auskünfte oder Material erhalten zu haben. Ich habe allerdings vorwiegend mit Frau Sofie Götze, der Mitarbeiterin von Frau Wronsky zusammengearbeitet. Darum kann ich Ihnen leider über den besonderen Einsatz von Frau Wronsky für die freie Wohlfahrtspflege keine Auskunft geben. In der Konferenz der Deutschen Wohlfahrtsschulen war Alice Salomon nicht die allein bestimmende Persönlichkeit. Ihre Hauptkonkurrentin war Gertrud Bäumer, Ministerialrätin für soziale Ausbildungsfragen im Preußischen Innenministerium. Vorabstimmungen über bestimmte Themenbereiche hat es nicht gegeben. Die gefassten Beschlüsse wurden allen Schulen nach kurzer Zeit zugestellt. Meine Bemühungen um die Personalangaben der beiden ersten Mannheimer Krankenhausfürsorgerinnen Frau Else Springer und Frau Erika Kehler haben schließlich Erfolg gezeitigt. Frau Else Springer ist am 9. II. 1894 geboren und am 9. III. 1976 verstorben. Sie war eine sehr tatkräftige Persönlichkeit und galt als Pionierin in ihrem Arbeitsbereich. Frau Erika Kehler, ihre erste Mitarbeiterin, ist am 26. VIII. 1906 geboren und am 9. VIII. 1987 verstorben. Auch diese hat es wie Frau Springer verstanden, von den Ärzten als gleichberechtigte Kollegin anerkannt zu werden und waren bei den Patienten auch sehr beliebt. Ich wünsche Ihnen für die Materialsammlungen bei den alten Sozialarbeiterinnen mehr Glück als bei mir und für das geplante Gesamtwerk gutes Gelingen. Mit den besten Grüßen Ihre Walda Rocholl. 21. Ausbildungsstätten der NSV. für Volkspflege. In: Nationalsozialistischer Volksdienst, 6. Jg., H. 3/1939, 135. (Hinweis auf Danzig) (5-ReiP.65/84). 22. Brief des Deutschen Generalkonsulats an das Auswärtige Amt, Berlin zur Wohlfahrtsschule des Freistadtvereins für Innere Mission in Danzig (22. Juni, 1927) 23. Brief des Reichsministeriums des Innern zur staatlichen Anerkennung der Wohlfahrtsschule des Freistadtvereins für Innere Mission in Danzig (19. August, 1927) 24. Mitteilung des Sächsischen Wohlfahrtsministeriums zur Gleichstellung der Wohlfahrtsschule des Freistadtvereins für Innere Mission in Danzig (9.September 1927) 25. Brief des Reichsministerium des Innern an das Auswärtige Amt, Berlin zur staatlichen Anerkennung der Wohlfahrtsschule des Freistadtvereins für Innere Mission in Danzig (28. Dezember, 1927) | |
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