Buch
Monografie
Schwarze Frau, weiße Herrin : Frauenleben in den deutschen Kolonien
Verfasst von:
Mamozai, Martha
Reinbek bei Hamburg:
Rowohlt Taschenbuch Verlag
,
Februar 1989
,
311 S.
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Geografika: | |
Weitere Informationen
Einrichtung: | Frauensolidarität | Wien |
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Früherer Titel: | Mamozai, Martha: Herrenmenschen |
Verfasst von: | Mamozai, Martha |
Schriftenreihe: |
Rororo ; 12506 : rororo aktuell : Frauen aktuell
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Ausgabe: | Originalausgabe, 2. Auflage |
Jahr: | Februar 1989 |
Maße: | 19 cm |
ISBN: | 3499125064 |
Sprache: | Deutsch |
Beschreibung: | |
Die 1982 unter dem Titel "Herrenmenschen" von Martha Mamozai verfasste Studie war die erste, die umfassend die deutsche Kolonialgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus feministischer Perspektive aufarbeitete. Ihr fundiertes aber dennoch populärwissenschaftlich gestaltetes Buch bietet einen guten Überblick über die immer noch zu wenig diskutierte deutsche Kolonialpolitik, die den Grundstein legte für einen Rassismus, der nicht nur im Nationalsozialismus seinen Ausdruck fand sondern bis heute weiterwirkt. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Kolonien in Afrika. Mamozei ist angewiesen auf verschriftlichte Quellen, die die Sicht der Kolonisatoren und Kolonisatorinnen widergeben, das sind v.a. Zeitschriften der Kolonialverwaltung und Kolonialgesellschaften, Reiseberichte und Dokumente der Missionen. Aber auch die zeitgenössischen völkerkundlichen Studien zeigen neben einer kolonialen lediglich eine patriarchale Sichtweise. Die Autorin zeigt die Ausbeutung der afrikanischen Völker und den Völkermord im Interesse deutscher Machtpolitik, Wirtschaft und christlicher Wertvorstellungen auf und analysiert die Stellung der Schwarzen Frau im Kolonialisierungsprozess. Gezeigt wird, wie die Zurichtung von Afrikanerinnen für ihre Verwertung als für die Kolonialwirtschaft nutzbringende Arbeitskräfte organisiert wurde. Aber auch ihre sexuelle Ausbeutung und die Missachtung ihrer reproduktiven Rechte durch die Kolonialherren wird nachvollziehbar. Ihr Widerstand gegen die Unterdrückung, wie z.B. der Gebärstreik, wird ebenfalls skizziert. Auf der anderen Seite standen die Weißen Frauen, die in ihrer Rolle als Siedlerinnen, Missionarinnen und Lehrerinnen beschrieben werden. Mamozei zeigt auf, wie sehr Frauen auch Mittäterinnen des Kolonialismus waren. Aber auch diese Frauen erfüllten verschiedene Funktionen im Interesse der Kolonialherren: sie wurden als Arbeitskräfte angeworben, sollten durch das Gebären deutscher Nachkommen die Verbreitung der deutschen "Rasse" in den Kolonien garantieren und als Trägerinnen des Kulturguts deutsche Werte und Moral in den Kolonien zum Sieg verhelfen. Der Auseinandersetzung der ersten Frauenbewegung mit dem Kolonialismus ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Das Buch bietet eine leicht verständliche Einführung in den deutschen Kolonialismus und eignet sich auch als Diskussionsgrundlage für das heutige Verhältnis zwischen Scharzen und Weißen Frauen und die Thematik der Frau als (Mit)Täterin. (vgl. I C 608) | |
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