Archivgut Akte

Lillemor's Frauenbuchladen und Galerie

München: 1975 - 2002 , ca. 30 Bl.

Weitere Informationen

Einrichtung: FFBIZ-Archiv | Berlin
In: Akten, GM, ZD / Frauenbewegung und Frauenprojekte BRD
Körperschaft: Lillemors' Frauenbuchladen und Galerie <München>
Bestell-Signatur: A Rep. 400 BRD 20.9 a (2)
Jahr: 1975 - 2002
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Verlagsgeschichte:
Der Frauenbuchladen München wurde nach einjähriger Vorbereitungszeit am 3.11.1975 eröffnet. Sechs Gesellschafterinnen Sabine Holm, Monika Neuser, Mara Kraus, Gerlinde Kowitzke, Ute Geißler, Susanne Aeckerle arbeiteten in einer Ganztagsstelle, einer Halbtagsstelle und stundenweise. Sie begannen mit einem Darlehen von 20000 DM, für 17000 DM wurde das Erstsortiment eingekauft und für 3000 DM der Laden ausgestattet. Der Frauenbuchladen war ein Projekt der autonomen Frauenbewegung. Alle Frauenbuchladen-Frauen waren seit 1970 in dieser Bewegung integriert. Sie nahmen alle Bücher in ihr Sortiment, die sich mit dem Thema Frau befassten in Belletristik, Geschichte, Recht, Psychologie, Pädagogik, Literatur zur ersten und zweiten Frauenbewegung. Themen wie Frau und Psychiatrie, Frauen kontra Männerwelt, Frauen und Sexualität, Lesbianismus, alternative Medizin, weibliche Kreativität waren sogenannte weiße Kreise akzeptierter patriarchalischer Wissenschaft, die von Frauen für Frauen wahrgenommen, diskutiert und publiziert wurden. Der Frauenbuchladen war auch ein Kommunikationszentrum für Frauen mit Diskussionen um feministische Politik, mit Ausstellungen und Lesungen und engen Kontakten zu Frauenprojekten in München.
Nachdem Lillemor's als erster Frauenbuchladen entstand, begann in den Jahren 1978-1981 ein Gründungsboom von Frauenbuchläden in der Bundesrepublik Deutschland, die einen engen Zusammenschluß und gegenseitige Unterstützung aller autonomen/feministischen Buchprojekte pflegten (regelmäßige Buchladentreffen und finanzielle Unterstützung aus einem gemeinsamen Buchfonds sind in den Akten dokumentiert). Von den sechs Feministinnen, die im UNO-Jahr-der-Frau den ersten Frauenbuchladen Deutschlands gegründet haben, ist heute keine mehr dabei. Aber auch die späteren Frauen und die heute im Buchladen tätigen, fühlen sich der ursprünglichen Idee verpflichtet, einen Ort für Frauen zu gewähren, an dem diese lesen, reden und Gedanken entwickeln können, die die Emanzipation voranbringen. Selbstverständlich ist Vieles kommerzieller geworden, Rentabilität spielt eine größere Rolle, Vertriebsmechanismen sind andere geworden, und das Sortiment an Frauenbüchern hat sich wesentlich erweitert. Während am Anfang die meist in Kleinverlagen und Selbstverlagen erscheinenden Bücher von Frauen überhaupt an die Öffentlichkeit zu bringen waren, gibt es inzwischen bei vielen Verlagen eine Frauenreihe. Beratungsgespräche bleiben wichtig, Veröffentlichungen von Frauenforschung sowie Frauen- und Fachzeitschriften ergänzen die Angebote. Außerdem wird jedes gewünschte Buch bestellt und kurzfristig geliefert. In der Geschichte des Frauenbuchladens hat es Diskussionen, Anfeindungen, Belästigungen und Beleidigungen gegeben, weil der Zugang Männern verwehrt blieb. Das scheint heute kein Thema mehr zu sein, der Frauenbuchladen ist eins der Frauenkommunikationszentren in München geworden. Am 17.11.1988 bekam der Frauenbuchladen den Münchner Förderpreis für Frauenforschung und Frauenkultur verliehen. Allerdings verging zwischen der Antragstellung und der Preisbewilligung ein längerer Zeitraum, erst ein gesondertes Rechtsgutachten der Stadt München bestätigte die Preiswürdigkeit für eine Einrichtung die keine Männer zulässt. Enthält:
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