Archivgut Nachlass

Alois P. von S. NL 250

1727 bis 1857

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1727 bis 1857
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Innsbruck, Kitzbühel, Schwaz, St. Lorenzen (San Lorenzo di Sebato/San Laurënz) und andere Orte in Tirol; Füssen und Nürnberg in Deutschland u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz): 24 Schreiben; autobiografische Aufzeichnungen: Familienchronik; Weiteres: Auszüge aus einem Gerichtsakt, Aufstellungen; (alles als Scan)</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiber: Alois (Josef Alois Anton) P. von S.; 1765-1847, geb. und gest. in Innsbruck in Tirol

Schreiber/Adressat: Johann Georg P. von S.; geb. 1727 in Füssen in Deutschland, gest. 1803 in Schwaz in Tirol

Übergeber: Dr. Wolfgang F. (Nachfahre der Familie P.), 2017



Von der Beamtenfamilie P. von S. aus Tirol ist eine Chronik (22 Seiten) erhalten, die der Kreisadjunkt Johann Georg P. angelegt hat. Er berichtete darin von seinem persönlichen und beruflichen Werdegang, der Eheschließung mit Maria Anna Josepha P. (1728-1790) im Jahr 1752 sowie der Geburt ihrer 7 Kinder und dem Tod von mehreren von ihnen.

Die „Familien-Aufschreibung“ wurde ab 1830 von ihrem Sohn Alois P. fortgeführt. Er hat darin bis 1839 auch Ereignisse aus dem Leben seines Bruders Johann Augustin Anton Maria P. (geb. 1757) eingetragen. Ein weiterer Erinnerungstext (3 Seiten) ist mit „Andenken“ an die Verwandten Babet und Michael von H. tituliert.

Aus der Korrespondenz von Johann Georg P. und Alois P. sind 23 Briefe erhalten, die der Sohn zwischen Jänner 1790 und September 1800 von verschiedenen Orten aus an den Vater gerichtet hat. Teilweise sind die Poststücke nur als Fragmente erhalten, einzelne lassen sich nicht klar datieren. Die Anreden sind mit Formulierungen wie „Verehrungswertester, liebster Herr Vatter!“ sehr höflich gehalten, die Sprache ist durchwegs liebevoll: „Mit größter Sehnsucht harre ich immer auf ein gütiges Schreiben von Ihnen, aber mit tiefer Kränkung meines Herzens sehe ich mich immer in meiner Hoffnung getäuscht.“ (5. Mai 1792).

Neben der Bedeutung des Briefkontaktes für beide Seiten drückt der junge Mann immer wieder seine Sorgen um die Gesundheit aller Familienmitglieder aus. Inhalte sind auch alltägliche Begebenheiten oder sein berufliches Fortkommen als Beamter (23. Juni 1794), einzelnes ist auch humoristisch gehalten, wie etwa ein Brief betreffend der Verwendung des Musikinstruments Psalterium (25. Jänner 1790). Die Gründung und dann Begebenheiten aus seiner eigenen Familie werden ab 1792 thematisiert. Im Rahmen seiner Eheschließung musste Alois P. dabei offenbar erst Unstimmigkeiten mit dem Vater klären (23. Juni 1792). Im Dezember 1794 konnte er von der glücklichen Geburt seines Sohnes Georg Alois Anton (Hansjörg) berichten, im März 1801 war wiederum mitzuteilen, dass die kleine Aloisia verstorben sei.

Aus den Korrespondenzen mit anderen Personen ist ein Brief erhalten, den Alois P. 1790 an einen Freund gerichtet hat, der ihn nach der „Entwicklung [s]einer ehemaligen Liebschaft“ gefragt hatte.

Alois P. hatte in Innsbruck Jus studiert, ab 1796 war er „Zivil-Landeskoär.“ für Reutte und für das Gericht Kitzbühel, spätere berufliche Stationen waren in Bruneck (Brunico/Bornech), Brixen (Bressanone/Persenon) und Innsbruck. Später war er u.a. einer der Gründer des Museum Ferdinandeum in Innsbruck.

Weitere Teile des Bestandes sind Auszüge aus einem Gerichtsakt (ab 1826), dem verschiedene Stammbäume beigelegt sind (14 Seiten), ein in Nürnberg verfasster Brief betreffend eine Erbschaft aus 1857 (3 Seiten) sowie eine weitere Aufstellung (o.D., 4 Seiten).</p>
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