Buch Monografie

Erfahrungen junger Lesben in Bulgarien : die individuell erlebte Homophobie in der Familie als Spiegelbild der gemeingesellschaftlichen Homophobie? ; eine Erstuntersuchung

Verfasst von: Novachkova, Lora
2014 , 133 S.
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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Novachkova, Lora
Jahr: 2014
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Diese Arbeit legt einen Fokus auf die Erfahrungen junger Lesben in Bulgarien. Dabei werden primär ihre Erfahrungen in der Familie in Bezug auf ihr Lesbischsein untersucht. Auffallend ist, dass der (familiäre) Alltag von Lesben von einer Reihe subtiler Gewaltformen geprägt ist: Gewaltformen, die als Grenzüberschreitungen empfunden werden, meistens aber nicht als Gewalt von den Lesben selbst definiert werden, da sie zu einer Alltagserfahrung gehören, wodurch sie ihre Normalisierung erfahren. Diese subtilen Gewaltformen inkludieren verschiedene homophobe Umgangsformen auf familiärer und gesellschaftlicher Ebene wie zum Beispiel ein Totschweigen des Lesbischseins der Tochter, Pathologisierung ihrer nichtnormativen Sexualität, die als defizitäre Entwicklung aufgefasst wird. Auffällig ist, dass, wenn es überhaupt zu einer Wahrnehmung dessen kommt, Lesbischsein nicht ernst genommen wird. Dabei wird die weibliche Homosexualität nicht als eine Hinwendung zu Frauen aufgefasst, sondern als eine Abwendung von Männern. Aus diesem Grund, so die These verschiedener ForscherInnen, werden Lesben durch homophobe Gewalt bestraft – nicht so sehr wegen ihrer Frauenliebe, sondern wegen der Nicht-Erfüllung patriarchaler Rollenmodelle, wegen ihres „Nicht-zur-Verfügung-Stehens-für-Männer“. Weiters ist Lesbophobie in Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen allgemein zu sehen, denn Lesben unterliegen ebenso den gewaltvollen, sexistischen Gesellschaftsstrukturen, was ihre Erfahrungen von den Erfahrungen schwuler Männer deutlich unterscheidet.
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