Archivgut Vorlass

Olga Maria N. NL 152 II

1947 bis 2010

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1947 bis 2010
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Hallstatt, Linz, Mondsee und Traunkirchen in Oberösterreich, Wien; Kopenhagen in Dänemark; Berlin in Deutschland; Paris in Frankreich; Bastingstoke und Stourbridge in Worcester in Großbritannien; verschiedene Orte in Portugal; Göteborg in Schweden; St. Gallen und Zürich in der Schweiz; Palma di Mallorca in Spanien; Praha (Prag) in Tschechien (Tschechoslowakei) u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Jugendtagebücher): 2 Bände; Aufzeichnungen in Buchform: Kalender, Poesiealbum, Notizheft; Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Paarkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz): ca. 890 Schreiben; 6 amtliche Dokumente; Dokumente zur Schul-, Universitäts- und Berufslaufbahn: 10 Schulhefte, Universitätszeugnisse, Dienstjubiläumsurkunde; autobiografische Aufzeichnungen: Texte (insgesamt 29 Seiten, in Kopie); ca. 430 Fotografien (tw. in 5 Fotoalben); Weiteres: Puppe, Federschachtel, Kartenspiel, Bonbonbehälter, Zündholzschachteln, Stehkalender, Gedichte, Porträtfotografie in Rahmen, Kochbuch u.a.</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Olga Maria N., geb. 1939 in Wels in Oberösterreich

Übergeberin: Olga Maria N., 2010



Olga Maria N. wuchs mit ihrem jüngeren Bruder in Oberösterreich auf. Ihre Mutter Olga Josefa N. (geb. M., 1914-2011) war bis zu ihrer Heirat als Schneiderin tätig gewesen, der Vater Ernest N. (1910-1998) war gelernter Tischler, nach Besuch der Militärakademie hochrangiger Militärmusiker, nach Abschluss des „Entnazifizierungsverfahrens“ nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er bei der Polizei. Olga Maria N. verbrachte 1947 einige Zeit bei einer Schweizer Pflegefamilie. Sie besuchte ein konfessionell geführtes, in der Oberstufe ein öffentliches Gymnasium in Linz und arbeitete nach der Matura als Postangestellte.

Mit ihrer Großjährigkeit quittierte sie ihren pragmatisierten Posten und ging zuerst in die Emigration nach Großbritannien, dann nach Frankreich, wo sie 1963 die Ausbildung zur Dolmetscherin abschloss. Um Geld zu verdienen, arbeitete Olga Maria N. teilweise in privaten Haushalten, 1962 verbrachte sie mehrere Ferienmonate in Portugal. Sie war kurz bei der Unesco in Paris beschäftigt bevor sie nach Wien übersiedelte, wo sie mehrere Jahrzehnte als Übersetzerin und Korrespondentin u.a. für die Firma IBM tätig war. Seit 1975 unternimmt Olga Maria N. regelmäßig Reisen nach China, auch besuchte sie Universitäts-Lehrveranstaltungen.

Der Vorlass von Olga Maria N. enthält einige ihrer amtlichen Dokumente wie 5 zwischen 1960 und 1990 ausgestellte Reisepässe und den Studierendenausweis der Universität Wien von 1995. Aus ihrer Schulzeit sind 11 Schulhefte, ein Schülerinnenausweis, eine Federschachtel, eine Reihe von Schulzeugnissen und ein Poesiealbum mit Einträgen von 1948 bis 1952 erhalten.

Von Dezember 1956 bis August 1960 (mit einem Nachtrag 1961) sind zwei Jugendtagebücher vorhanden, deren Einträge vereinzelt mit kleinen Zeichnungen versehen sind.

Drei autobiografische Texte als Typoskripte in Kopie von insgesamt 29 Seiten beschreiben Ferienerlebnisse und „Das Ende einer Liebe“. Das Abschlusszeugnis aus Paris von 1964 ist in einer Rolle aufbewahrt, daneben liegen eine englischsprachige Urkunde zum 25. Berufsjubiläum von 1995 sowie Zeugnisse aus dem Sinologie-Studium in den 1990er-Jahren vor.

Die Korrespondenzen von Olga Maria N. liegen im Umfang von ca. 890 Schreiben von 1947 bis ca. 2000 vor. Die einzelnen Teile der Korrespondenzen wurden von ihr in Ordnermappen, Folien und Bündeln vorsortiert und mit Vermerken wie etwa „Liebesbriefe“ versehen. Von der Korrespondenz mit den Eltern sind ab 1947 ca. 140 Briefe und Karten vorhanden. Die Korrespondenzen mit Freundinnen setzen sich u.a. aus ca. 50 Schreiben von Marianne T. aus 1961 und 1962 zusammen. Olga Maria N. und die Berlinerin waren Studienkolleginnen in Paris. Die Korrespondenzen u.a. aus der Zeit des Aufenthalts von Olga Maria N. in Stourbridge in Worcester in Großbritannien 1960 und 1961 sind in einer separaten Schachtel gesammelt, die Korrespondenz mit dem Berliner Ehepaar Inge und Henry D. erstreckt sich von 1965 bis 1998.

Eine zweite, jahrzehntelange Korrespondenz liegt von F. M. B. vor, die Liebesbriefe von 1965 bis 1971 gingen in eine freundschaftliche Korrespondenz von 1980 bis zur Gegenwart über. Weitere Liebesbriefe sowie Karten wurden 1971 und 1972 von „Helmut“ vermutlich auf Geschäftsreisen verfasst, die Korrespondenz mit „Martin“ aus Basingstoke in Großbritannien wurde von 1975 bis 1992 in englischer Sprache geführt, wobei hier die Ausdrucke von etwa 50 E-Mails von 1990 bis 1992 die Verwendung des zu der Zeit absolut neuen Kommunikationsmediums belegen. Die Paarkorrespondenzen sind zumeist beidseitig vorhanden, daneben beschäftigte sich Olga Maria N. auch in einem 30-seitigen Konvolut von Gedichten mit ihren Liebesbeziehungen.

Weitere Bündel und Sammlungen aus Urlaubspostkarten, Billets und Briefen aus den 1950er-bis ca. 2000 wurden teilweise zusammen mit Fotografien aus Olga Maria N.s Jugendzeit, unbeschriebenen Karten und Zeitungsausschnitten aufbewahrt. Diese ca. 200 von verschiedenen Absenderinnen un Absendern an sie bzw. von ihr an die Eltern adressierten Schreiben sind nach Absende-Ländern in verschiedene bunte Kartonmäppchen einsortiert.

Der Großteil der vorhandenen Fotografien ist aber in Alben eingeklebt: zwei davon mit ca. 220 Bildern von 1953 bis 1960 enthalten Aufnahmen aus Olga Maria N.s Schulzeit, von Unternehmungen mit Freundinnen sowie von ersten Reisen, etwa nach Mallorca. Zwei weitere Alben enthalten Bilder aus „Great Britain 1960-1961“ und Paris 1962. Weitere ca. 40 auf Spanplatten aufgezogene Fotografien sind „Geburtstagsbilder von Henry“ aus 1965 und 1967; von Olga Maria N. und ihrer Patentochter liegt ein gerahmtes Porträtbild von 1982 vor.

Kleine Gegenstände im Vorlass sind etwa ein Kartenspiel, ein Mini-Stehkalender, „Petz“-Zuckerlspender oder Zündholzschachteln. Die Druckwerkesammlung enthält u.a. ein Kochbuch aus Olga Maria N.s Zeit in Großbritannien.



Die Dokumente aus dem Vorlass von Olga Maria N. liegen teilweise erst in einer groben Ordnung vor. Die Zahlenangaben zu den Korrespondenzen und dem Fotografiebestand sind teilweise geschätzt. </p>
Anmerkung:
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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